Leichlingen Museumsverein vor der Gründung

Leichlingen · Birgitt Färber möchte das Wissen über Leichlinger Geschichte und Köpfe bewahren.

sollte ein Stadtmuseum bekommen, findet die Vorsitzende des örtlichen Wirtschaftsförderungsvereins (WIV), Birgitt Färber. Deswegen sucht sie nun nach Gleichgesinnten, die mit ihr zusammen einen "Leichlinger Museumsverein" gründen wollen. Alle, die an der Vereinsgründung oder an einer Mitarbeit interessiert sind, lädt sie ein zu einem ersten Informationsabend. Er findet statt am morgigen Donnerstag, 5. März, um 19 Uhr im Leseraum des Bürgerhauses Am Hammer.

Was hat Sie auf die Idee gebracht, ein Museum für Leichlingen anzuregen?

Färber Mein Mann und ich sind geborene Leichlinger und kennen viel von der Geschichte der Stadt. Und wir sehen, dass viel Wissen verloren geht oder Dinge bei den jüngeren Leuten nicht mehr präsent sind. Bewusst geworden ist mir das, als wir das gut aufgestellte städtische Archiv für die Dokumentation zum 100-jährigen Obstmarkt-Jubiläum genutzt haben. Wer lange hier wohnt, hat sicher etwas zur Geschichte zu Hause.

Hoffen Sie, auf diese Weise auch neue Dokumente zu bekommen?

Färber Ja, die Idee steckt auch dahinter. Wenn es ein Museum gibt, würden Familien Wissen beisteuern oder Fotos und anderes Material. Ich beobachte auch, was der Heimatverein so macht. Da könnte sich eine Zusammenarbeit ergeben.

Was sollte im Museum zu sehen sein?

Färber Alles, was die Historie der Stadt als Obstkammer von Köln angeht. Es sollte Dokumentationen über die wichtigen Köpfe Leichlingens geben, beispielsweise zu Fritz Überweg, der von Leichlingen als Philosoph ins Königsberg Immanuel Kants ging und dort ein Standardwerk zur Geschichte der Philosophie schrieb. Oder über Oskar Erbslöh, der mit seiner fehlgeschlagenen Produktion eines Zeppelins auf erheiternde Weise bis zum Kaiser in Berlin auf Leichlingen aufmerksam machte. Außerdem sollte das breit gefächerte Vereinsleben und die Tradition dargestellt werden.

Wo wäre der ideale Ort?

Färber Dazu gibt es schon verschiedene Ideen, aber mehr sage ich dazu noch nicht. Das sollte man mit Vorsicht angehen.

Wie stellen Sie sich die Finanzierung eines Museums vor?

Färber Zunächst einmal setze ich auf ehrenamtlichen Einsatz. Wenn Räume zur Verfügung gestellt werden, könnten diese von Freiwilligen instandgesetzt und ausgestattet werden. Vorbildhaft funktioniert das beispielsweise in dem kleinen Kolonie-Museum in Leverkusen. Natürlich setzen wir außerdem auf Zuschüsse der Stadt und der Kulturstiftung. Da gibt es bestimmt Möglichkeiten.

Was ist nun der erste Schritt?

Färber Mein Hauptanliegen ist im Moment, so viele Leute wie möglich – Bürger und auch Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung – ins Boot zu bekommen. Wenn wir gemeinsam die Ärmel hochkrempeln, müssten wir das realisieren können.

Monika Klein führte das Gespräch.

(RP)
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