Leichlingen Messer-Attacke: Fall wird neu aufgerollt

Leichlingen · Im März hatte ein Leverkusener Mercedesfahrer vier Leichlinger Jugendliche auf einer Landstraße bedroht und versucht von der Fahrbahn abzudrängen. Der Fall wurde im Mai eingestellt, doch jetzt sind neue Hinweise aufgetaucht.

 Auf dieser Landstraße, zwischen Langenfeld und Leichlingen spielte sich die Verfolgunsjagd ab.

Auf dieser Landstraße, zwischen Langenfeld und Leichlingen spielte sich die Verfolgunsjagd ab.

Foto: RM (Archiv)

Ungewissheit, wechselnde Zuständigkeiten und jetzt zu allem Überfluss auch noch "Bearbeitungsstau" - rund ein halbes Jahr nach einer Messerattacke mit anschließender Verfolgungsjagd auf sie warten vier Leichlinger Jugendliche noch immer darauf, dass ihr Angreifer gefasst wird, geschweige denn für seine Tat bestraft.

Der Fall hatte sich im Frühjahr ereignet: Eine 17-jährige Leichlingerin, ihre Zwillingsschwester sowie ein Freund und eine Freundin wurden nach eigenen Angaben auf dem Wander-Parkplatz kurz vor der Auffahrt auf die Autobahn 542 von einem Mann mit einem Messer bedroht. Anschließend versuchte er, die Jugendlichen mit seinem Mercedes zu rammen und verfolgte sie bis in die Leichlinger Innenstadt, wo er sie von der Fahrbahn drängen wollte. Die Jugendlichen riefen den Polizeinotruf und erstatteten später Anzeige. Sie hatten sich das Auto samt Kennzeichen gemerkt.

Nach knapp zwei Monaten aber, musste der Fall eingestellt werden. Der Grund: Der Täter konnte nicht ermittelt werden, wie der Staatsanwalt auf Nachfrage damals mitteilte.

Das ließ den Jugendlichen allerdings keine Ruhe. Einer von ihnen fuhr erneut auf den Wander-Parkplatz und erkannte den Mercedes-Fahrer wieder: Gleicher Mann, selbes Auto, anderes Kennzeichen. Die vier gaben der Polizei den Hinweis. Die Akte wurde erneut an die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft übermittelt. Das passierte vergangenen Monat. Seitdem müssen sich die Jugendlichen in Geduld üben. Laut Aussagen des Pressedezernenten, Oberstaatsanwalt Ralf Herrenbrück, liegen - wohl aufgrund eines Bearbeitungsstaus bei der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft - keine neuen Erkenntnisse im Fall vor. Soll schlicht heißen: "Wir haben die Akten noch nicht bearbeiten können."

Der Fall werde mit den neuen Hinweisen auf jeden Fall neu geprüft, heißt es. "Da es sich aber um nichts Akutes oder etwa gar ein Tötungsdelikt handelt, können wir nicht sagen, wann genau das sein wird", sagt Herrenbrück. Für die Leichllinger Jugendlichen heißt es weiter: Abwarten. (siehe Interview)

(RP)
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