Leichlingen Mekka für Kaffee-Liebhaber

Leichlingen · Immer wieder samstags werden in Leichlingen die Geheimnisse der Herstellung des schwarzen Lebenselixiers gelüftet. Dann führt Marion Rößler-Schäfer in ihrem Café Kränzchen Besuchern vor, wie sie edle Kaffees röstet.

 Herzstück des Café-Kränzchen: Marion Rößler-Schäfer an ihrem Trommelröster.

Herzstück des Café-Kränzchen: Marion Rößler-Schäfer an ihrem Trommelröster.

Foto: Uwe Miserius

In einem schmucken Fachwerkhaus unweit des Leichlinger Stadtzentrums versteckt sich ein exquisites Mekka für Kaffee-Liebhaber, das "Café Kränzchen". Seit rund zwei Jahren produziert die Gastronomin Marion Rößler-Schäfer dort Kaffee-Röstungen "made in Leichlingen". Immer samstags enthüllt sie vor ihre Besuchern die Geheimnisse der Herstellung des schwarzen Lebenselixiers.

Dazu führt sie die Gäste zum Herzstück des Unternehmens in der Tradition kleiner, erlesener Röstereien: dem schweren Trommelröster, einem massiven Gerät in gusseiserner Optik. Dort hinein füllt die Inhaberin nur erstklassige Rohbohnen, die in großen Jutesäcken bereitliegen: "Was bei mir herauskommt, soll eine möglichst gute Qualität haben", sagt sie.

Wasser aus der Dhünntalsperre

Und das Rezept für guten Kaffee sei eigentlich ganz einfach: ein hochwertiges Grundprodukt, eine gute Röstung, der richtige Mahlgrad und gutes Wasser. Letzteres kommt in Leichlingen direkt aus der Großen Dhünntalsperre, die Kaffeebohnen bezieht sie über einen Hamburger Importeur — und für die Röstung steht Marion Rößler-Schäfer selbst gerade.

Vor den Augen der Besucher füllt sie bis zu 6,5 Kilo der hellen Rohbohnen in die Maschine. Nebenbei berichtet sie Wissenswertes rund um den Kaffee — zum Beispiel, dass für einen Sack Bohnen rund 100 Kaffeesträucher abgeerntet werden müssen. Oder dass sie viele begehrte Sorten schon im Voraus ordern muss, um überhaupt etwas abzubekommen.

Langsam und bei vergleichsweise niedriger Temperatur werden derweil die Bohnen geröstet. "Die Industrie röstet möglichst kurz, das ist aber nicht so bekömmlich", argumentiert Marion Rößler-Schäfer. Nach rund 20 Minuten sind die Bohnen braun, der Kaffee fertig. Seine vollen Aromen und den intensiven Geruch entfaltet er allerdings erst zwölf bis 24 Stunden später.

Die aufwändige Herstellung in kleinen Chargen hat ihren Preis (siehe Infokasten) — dennoch: Kleine Röstereien mit qualitativ hochwertigen Produkten lägen wieder im Trend, berichtet Marion Rößler-Schäfer. Für sie ist die Rösterei eine Herzensangelegenheit: "Ich habe auch ein Tee-Diplom, aber meine Liebe gehört dem Kaffee." An dieser Begeisterung lässt sie die Gäste der (kostenfreien) Führungen teilhaben. Für die Zukunft plant sie außerdem Kaffee-Verkostungen.

Aber das "Café Kränzchen" bietet nicht nur exquisiten Kaffee, sondern auch noch so manchen anderen Gaumenschmaus, der einen Abstecher wert ist. Täglich gibt es hausgemachte Kuchen und Torten sowie einen wechselnden Mittagstisch, zurzeit zum Beispiel frische Flammkuchen. Freitags tischt Marion Rößler-Schäfer Heringsstipp auf, am Wochenende serviert sie ein üppiges Frühstück sowie Bergische Waffeln mit heißen Kirschen. Auch am Herd steht die Inhaberin persönlich — darauf legt sie Wert. Genießen können Besucher diese Leckerbissen im rustikal-gediegenen Fachwerkambiente oder auf einer kleinen Terrasse.

(RP)
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