Leichlingen Marseille: Steffes verwundert über Schärfe der Debatte

Leichlingen · Wenn am Montag Rat und Stadtentwicklungsausschuss zur Sondersitzung zusammenkommen, ist auch Bürgermeister Frank Steffes auf den Ausgang gespannt. Einziger Tagesordnungspunkt: Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet Stockberg und Verabschiedung einer Veränderungssperre. "Mein Eindruck war bislang, dass die Politik diesen Beschluss fassen wird", sagt der Stadt-Chef. Aber es klingt nicht so, dass er nach der aufgeflammten Diskussion der letzten Tage dafür seine Hände ins Feuer legen würde - zumindest nicht beide.

Nachdem etwa Reinhold Marseille, dessen Unternehmen am Stockberg angesiedelt ist, für den Fall eines Beschlusses, vor einer Klage auf Schadensersatz und der Ansiedlung von "Großchemie" Am Stockberg warnte, zeigt sich Steffes irritiert: "Mich wundert die Schärfe, die plötzlich in dieser Angelegenheit herrscht." Zumal die Stadtverwaltung aktuell und in der Vergangenheit mit den Beteiligten im Gespräch gewesen sei. "Wir haben den Verantwortlichen von Seltra von Beginn an gesagt, dass wir eine Ansiedlung kritisch sehen", sagt Steffes.

Vor allem aber sei der für Montag angestrebte Beschluss nicht misszuverstehen als Versuch, einen Umzug des Naturstein-Großhändlers nach Leichlingen zu verhindern. "Das hat mit Seltra nichts zu tun", sagt der Bürgermeister. Intention sei einzig und alleine, möglichst kleinteiliges Gewerbe in diesem Bereich anzusiedeln. Denn angesichts der Gewerbeflächen-Knappheit sei es "nicht zielführend, großflächiges Gewerbe anzusiedeln, das nicht besonders einträglich ist. Was der Stadt hilft, sind Firmen, die flächenarm, aber ertragsstark sind." Und aus Sicht der Verwaltung müsse nun einmal das angestrebt werden, "was der Allgemeinheit dient und nicht dem Wohl Einzelner", sagt Steffes.

(rz)
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