Reaktion auf Vorgabe der NRW-Schulministerin Bräunl zum Abi im Mai: „Wir kriegen das hin“

Leichlingen · Nach den Osterferien gehen die Leichlinger Abiturienten außerplanmäßig noch mal zur Schule, um sich auf ihre Prüfungen vorbereiten zu können. Die Lehrer des Gymnasiums haben ihren Schülern eine Video-Botschaft geschickt.

 Nach den Osterferien kommen die Abiturienten nochmal in die Räume des Gymnsiums zurück — sie sollen nochmals die Gelegenheit bekommen, sich mit ihren Lehrern auf die Abiturprüfungen vorzubereiten.

Nach den Osterferien kommen die Abiturienten nochmal in die Räume des Gymnsiums zurück — sie sollen nochmals die Gelegenheit bekommen, sich mit ihren Lehrern auf die Abiturprüfungen vorzubereiten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Abitur machen in Zeiten des Coronavirus bedeutet auch für die Leichlinger Gymnasiasten vor allem eines: flexibel bleiben. Am Freitag verkündete NRW-Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer, dass der Beginn der Prüfungen vom 21. April auf den 12. Mai verschoben wird. Sie enden am 25. Mai.

Durch einen stark verkürzten Korrekturzeitraum sollen die Abiturzeugnisse spätestens bis zum 27. Juni ausgegeben werden. Die verpflichtenden Abweichungsprüfungen werden ausgesetzt. Bei einer Differenz von vier Punkten oder mehr zwischen den Abitur-Vornoten und den Noten der schriftlichen Prüfung müssen die Schüler nicht mehr in eine Abweichungsprüfung, es sei denn, sie wollen sich verbessern.

Außerplanmäßig gehen die Abi­turienten nach den Osterferien bis zu den Prüfungen noch einmal zur Schule: „Mit dieser Verschiebung wollen wir den Schülern, die jetzt vor ihren Abiturprüfungen stehen, die Zeit vom 20. April bis zum 11. Mai geben, um sich auch in der Schule zusammen mit ihren Lehrern weiter auf die Abiturprüfungen vorzubereiten“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. „Weitere Informationen liegen mir dazu im Moment noch nicht vor, es ist ein strammer Zeitplan. Aber wir kriegen das hin“, sagt Schulleiter Christoph Bräunl am Freitag optimistisch.

Derzeit warte er auf die konkreten Vorgaben des Landes, wie die Prüfungen durchzuführen seien. Waren viele Abiturienten bei der plötzlichen Schulschließung wegen der Ausbreitung des Coronavirus’ vor zwei Wochen noch traurig, dass ihre Schulzeit ohne die übliche Mottowoche von jetzt auf gleich zu Ende ging, könnte der erneute Schulbesuch nach Ostern vielleicht auch unter diesem Aspekt etwas Gutes haben: „Eine Mottowoche wird es nicht geben. Aber einem ,Abisturm’ bin ich prinzipiell nicht abgeneigt“, sagt Bräunl unter der Voraussetzung, dass es die „Corona-Situation“ überhaupt zulasse.

Davon wird überdies abhängen, ob das städtische Gymnasium in diesem Jahr eine offizielle Entlassfeier mit Zeugnisübergabe für die Abiturienten machen darf. „Wir werden unser Bestes geben, aber die Gesundheit geht vor“, betont Bräunl.

Mit seinem Kollegium hat er sich dieser Tage indes etwas Besonderes für die Schüler einfallen lassen: Seit Donnerstag geht das Video „Ein Gruß vom SGL“ auf der Homepage des Gymnasiums viral, mit dem die Lehrer die Kinder und Jugendlichen in Zeiten der Schulschließung aufmuntern wollen. Fast das gesamte Kollegium hat sich an der Aktion ähnlich der der Sekundarschule beteiligt. Die Botschaft: „Wir vermissen Euch!“

„Die Schüler sollen merken, dass wir sie gerne haben und uns die persönliche Begegnung mit ihnen fehlt“, beschreibt Bräunl die Motivation für das Video. Die Lehrer freuen sich aufs Wiedersehen. „Du fragst Dich, wie Du die Zeit in der Isolation verbringen sollst?“, heißt es zum Ende der Videobotschaft. Dafür haben speziell die Sportlehrer eine Lösung parat: Sie machen vor, wie man im Flur daheim Inline Skates fährt, Gymnastik macht und sich oder seinem Haustier etwas Neues beibringt.

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