Leichlingen Leichlingenist offen für Inklusion

Leichlingen · Seit 15 Jahren engagiert sich der Verein "mittendrin" für die Integration von Kindern mit Behinderung. Seit April ist Ute Wendt die neue Vorsitzende des Vereins. Sie erzählt, wie sich die Gesellschaft zu dem Thema in den Jahren gewandelt hat.

 Ute Wendt ist seit April neue Vorsitzende des Vereins "mittendrin". Sie hat festgestellt, dass es eine Entwicklung gegeben hat - von der Integration der Menschen mit Behinderung hin zu echter Inklusion.

Ute Wendt ist seit April neue Vorsitzende des Vereins "mittendrin". Sie hat festgestellt, dass es eine Entwicklung gegeben hat - von der Integration der Menschen mit Behinderung hin zu echter Inklusion.

Foto: Uwe Miserius

Es hat sich viel getan in den 15 Jahren, seit der Verein mittendrin in Leichlingen gegründet wurde. Damals war es das vorrangige Ziel der Eltern, ihre behinderten Kinder so normal wie möglich aufwachsen zu lassen und für sie als Erwachsene passenden Wohnraum zu schaffen. "In der Zeit hat es einen echten Wandel in unserer Gesellschaft gegeben", sagt Ute Wendt. Sie ist im April zur neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt worden und engagiert sich nun mit Lutz Thilker, Michael Wenk, Sabine Heiden, Annette Kilp-Haag und Birgitt Färber für den Fortbestand des Vereins. "Es hat eine Entwicklung von der Integration der Menschen mit Behinderung hin zu echter Inklusion gegeben", betont Wendt.

Heute sei es für Kinder mit wie auch immer geartetem Förderbedarf nahezu normal, dass sie in eine Kindertagesstätte gemeinsam mit nicht-behinderten Kindern gingen, um anschließend die Grund- und eine weiterführende Schule zu besuchen. Ein langer Weg sei es gewesen, diese Einstellung in die Köpfe der Menschen zu bekommen, und noch sei auch nicht alles "das Gelbe vom Ei".

"Das Gedankengut geht in die richtige Richtung, die Türen öffnen sich", bestätigt Wendt. Dennoch sei die Ausstattung der Schulen beispielsweise noch lange nicht optimal. "mittendrin" müsse deshalb weiterleben, um die Idee der Inklusion und alle Herausforderungen, die damit verbunden seien, weiterzutragen und zu meistern. Aktuell setzt sich der Verein für zwei neue Wohnraumprojekte ein: Am Schraffenberg sollen mit dem Spar- und Bauverein sieben Einzelapartments mit Gemeinschaftsraum geschaffen werden. Hier werden die Bewohner stundenweise betreut, der Träger steht allerdings noch nicht fest.

Außerdem plant "mittendrin" den Neubau eines Hauses an der evangelischen Kirche in Witzhelden. Dort sollen zwei Wohngruppen für 13 Personen mit leichten bis schwersten Behinderungen entstehen, Träger wird die Lebenshilfe sein. Geplant ist eine ambulante 24-Stunden-Betreuung. Wenn alles gut geht, können die ersten Bewohner 2018 einziehen.

Heutzutage geht es dem Verein neben der Wohnraum- vor allem um die Freizeitgestaltung der behinderten Menschen. Tanz- oder Kunstprojekte beispielsweise, Kochkurse, Ausflüge oder Kegeln kann sich Ute Wendt vorstellen. Wichtig ist der neuen Vorsitzenden auch, dass sich Vereine und Institutionen weiter für die Inklusion öffnen. Einen Vorteil haben Wendt und ihre Mitstreiter dabei allemal: "Leichlingen ist ein sehr offenes Pflaster für Inklusion. Dazu hat "mittendrin" in all den Jahren mit den Wohngruppen am Goldberg und in der Elisabeth-Lindner-Straße sicher beigetragen, aber auch die LVR-Paul-Klee-Schule", sagt Ute Wendt.

(inbo)
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