Gymnasium Leichlingen Lehrer Worms: Ein Coup zum Abschied

Leichlingen · Mit dem erfolgreichen Basketball-Schulteam will Klaus Worms, Sportlehrer am Gymnasium, trotz Corona nach Berlin.

 Die Basketballer, die im Frühjahr die Landesmeisterschaft gewonnen haben, jubeln mit Klaus Worms (6. v. r.).

Die Basketballer, die im Frühjahr die Landesmeisterschaft gewonnen haben, jubeln mit Klaus Worms (6. v. r.).

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Es wäre nach mehr als vier Jahrzehnten das absolute „Tüpfelchen auf dem i“ gewesen: Als Sportlehrer am Gymnasium hatte Klaus Worms mit der Schul-Basketballmannschaft im Frühjahr die Landesmeisterschaft gewonnen und wäre mit den Jungs im Mai zum Finale von „Jugend trainiert für Olympia“ (JTFO) nach Berlin gefahren. Corona aber hat allem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun geht der Lehrer nach 42 Jahren an der Schule in den Ruhestand.

Doch Worms wäre nicht Worms, ließe er das Thema einfach auf sich beruhen. Seine Mannschaft, die er sechs Jahre lang mit Basketballtrainer Carsten Haberland betreut hat, bekam gestern erst einmal die „Landesmeister-Jacken“. „Und wir fahren natürlich trotzdem nach Berlin“, kündigte der Lehrer aus Leidenschaft an. „Vielleicht können wir den Bundesliga-Basketballern von Alba Berlin beim Training zuschauen oder wir treffen Vertreter der Deutschen Schulsportstiftung. Auf jeden Fall werden wir mit unseren Landesmeister-Jacken in Berlin auftauchen.“

Denn auch die Sportler wären gerne in die Hauptstadt gereist und gegen die Meister der anderen 15 Bundesländer angetreten. „Das wäre bestimmt ein tolles Erlebnis geworden“, sagte Mannschaftsführer Jesse. Schon sein Onkel sei in den 1970er Jahren beim JTFO-Finale in Berlin gewesen und habe ihm erzählt, wie cool es damals gewesen sei. Mit einer Leichlinger Schulmannschaft das selbst möglich gemacht zu haben, sei ein echter „Jackpot“.

Für die private Tour nach Berlin müssen nur noch Sponsoren gefunden werden. Bis dahin wird trotzdem gefeiert – der Garten von Worms ist groß genug. In dem will er sich als künftiger Rentner ohnehin öfter aufhalten. „Ich habe drei Themen auf dem Plan: Training, Garten und meine Enkel“, kündigte er an. Aktuell trainiert er für den nächsten Köln-Triathlon.

In den Jahren als Lehrer war sein Steckenpferd vor allem die Projektarbeit. Etliche Pokale in der Schulvitrine tragen seine Handschrift. Das Laufteam hat er betreut, das direkt im ersten Jahr seines Bestehens den Köln-Schulmarathon gewann. Der Kinder-Triathlon im Blütenbad geht in den Ursprüngen auf Worms zurück. Nicht zu vergessen die großen „Gym“-Shows, die er ursprünglich zur Jahrtausendwende und zum Schuljubiläum mit seinen Gymnastik-Tanz-Kursen auf die Beine gestellt hatte und die viele Jahre wiederholt wurden.

Eines seiner jüngsten Projekte war die Ausrichtung der JTFO-Landesmeisterschaft der Leichtathleten, die in diesem Jahr erstmals in der Balker Aue stattfinden sollte. „Ich hatte eigentlich nur schöne Erlebnisse als Lehrer, schließlich habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht“, stellte er rückblickend fest. „Am schönsten aber war es immer, wenn nach langer Vorbereitung alles geklappt hat.“

Dass Klaus Worms ein echter Ruheständler wird, ist indes eher unwahrscheinlich: „Ich kenne keinen Stillstand. Ihr werdet mich in einer anderen Branche wiedersehen“, kündigte er zum Abschied vielsagend an.

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