Shutdown in Leichlingen Zwangspause kurz nach der Wiedereröffnung

Leichlingen · Sportpalast-Betreiber Thorsten Reith nutzt den Teil-Shutdown, um die letzten Arbeiten in seinem neuen Fitnessstudio am Roßlenbruch durchzuführen. Im September musste er seine Räume an der Neukirchener Straße verlassen, weil das Gebäude abgerissen wird.

 Sportpalast-Betreiber Thorsten Reith in seinen neuen Räumen am Roßlenbruch. Seit Mitte Oktober kann hier trainiert werden.

Sportpalast-Betreiber Thorsten Reith in seinen neuen Räumen am Roßlenbruch. Seit Mitte Oktober kann hier trainiert werden.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Draußen legen die Handwerker Pflasterstein an Pflasterstein – dorthin, wo der Eingang ist und später eine Terrasse entstehen soll. Die Parkplätze sind fertig, eigentlich ist alles parat für den Neustart des Sportpalastes am Roßlenbruch. Wenn Fitnessstudio-Inhaber Thorsten Reith nicht am kommenden Montag wegen Corona schon wieder schließen müsste, wäre nahezu alles perfekt.

Den Kopf aber steckt der Diplom-Sportlehrer nicht in den Sand: „Dann habe ich jetzt eben einen Monat mehr Zeit, drinnen fast alles fertig zu machen“, sagt der Unternehmer. Er hat einen hohen sechsstelligen Betrag investiert und seinen Sportpalast am neuen Standort ebenerdig und modern wiedereröffnet.

Im September musste er seine Räume an der Neukirchener Straße verlassen, weil das Gebäude in Kürze abgerissen wird. Mitte Oktober konnten die ersten Sportler am Roßlenbruch trainieren. Zuerst waren die Fitnessgeräte offen, abends fand schon Wirbelsäulen-Gymnastik und Reha-Sport statt.

„Viele Mitglieder haben mir in der Zwischenzeit die Treue gehalten, und ich habe schon 20 neue in der kurzen Zeit dazubekommen“, zeigt sich Reith zufrieden. Mit dem neuen Standort ist er äußerst glücklich. Nicht nur, weil die Lage und die Räume perfekt sind, sondern auch, weil er „super nette“ Nachbarn hat: auf der einen Seite die Physiotherapiepraxis Life, mit der er künftig zusammenarbeiten will, auf der anderen Seite die Firma Herrlich, die ihm in der Not spontan geholfen hat: „In der Bauphase hatte ich einen Wassereinbruch, weil es stark geregnet hat und das Dach noch nicht zu war. Alle haben sofort mit angepackt und geholfen“, erzählt der Sportlehrer.

In seinem Studio hat sich seither einiges getan: Neu sind zum Beispiel Geräte fürs Waden- oder Trizepstraining, auch eine Beinpresse. Die anderen werden peu à peu überarbeitet oder ausgetauscht. „Es ist noch viel zu machen, aber ich hab ja jetzt noch mal Zeit“, sagt Reith zweckoptimistisch.

In der ersten Etage will er im November den Raum mit den Spinninggeräten fertigstellen. Der Kardiobereich sieht schon gut aus, einige Laufbänder müssen noch nach oben geschafft werden – wenn die neue Stahltreppe da ist, die Corona-bedingt auf sich warten lässt und derzeit durch eine stabile Holzlösung ersetzt wird. Auch der Kursraum und vor allem der laut Reith schönste Raum im ganzen Haus strahlen schon: die Kinderbetreuung.

Die erneute Zwangspause wird ihm indes nicht das Genick brechen, wenn die zugesagten finanziellen Mittel des Bundes kommen. Auch sieht er, dass gegen das Virus unbedingt etwas unternommen werden muss. Ob der Teil-Shutdown in Gastronomie, Fitnessstudios und anderen Bereichen allerdings der richtige Weg ist, bezweifelt er: „Die Jugendlichen müssen sich austoben. Wenn wir ihnen alles wegnehmen, verlagert es sich unkontrolliert in den privaten Bereich“, sagt Reith. „Hier haben wir wenigstens Hygienekonzepte. Im schlimmsten Fall kann man sogar mit Mundschutz trainieren.“

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