Volkshochschule Bergisch Land hat 40.000 Euro an Kursteilnehmer erstattet VHS-Finanzlage ist unklar

Leichlingen/Wermelskirchen · 30 von 250 VHS-Kursen haben im ersten Halbjahr stattgefunden. Trotzdem blickt VHS-Leiter Klaus-Jürgen Miesen optimistisch ins Herbstsemester. Denn die Wiederanmeldung von bisherigen Kursus-Teilnehmern ist nicht eingebrochen.

 Die Volkshochschule Bergisches Land ist mit ihrer Zentrale und Kursusräumen jetzt in den Altbau (rechts) der heutigen Sekundarschule in Wermelskirchen gezogen.

Die Volkshochschule Bergisches Land ist mit ihrer Zentrale und Kursusräumen jetzt in den Altbau (rechts) der heutigen Sekundarschule in Wermelskirchen gezogen.

Foto: Udo Teifel

Wer die Zentrale der Volkshochschule in diesen Tagen nach dem Umzug aufsucht, muss sich erst einmal orientieren. Der Haupteingang ist vom Schulhof der Sekundarschule in Wermelskirchen erreichbar, die Tür- und Hinweisschilder sind noch provisorisch. Auch das „Labyrinth“ über drei Stockwerke, Flure und Gänge ist gewöhnungsbedürftig. Doch VHS-Leiter Klaus-Jürgen Miesen ist ein Optimist und lässt sich so schnell nicht unterkriegen. Auch nicht von der momentanen unklaren Finanzlage, hervorgerufen durch die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen.

Am Dienstag, 9. Juni, findet in Leichlingen die VHS-Verbandsversammlung VHS Bergisch Land statt. Träger sind die Städte Wermelskirchen, Burscheid und Leichlingen. Dort wird über die Finanzlage gesprochen werden. Deshalb sagt Miesen derzeit nicht viel dazu. Nur, dass alles unklar sei. Auch über die Bezahlung der rund 100 Honorarkräfte möchte er jetzt nicht sprechen. „Das wird alles auf der Verbandsversammlung thematisiert. Da kann ich nicht vorgreifen.“ Einige Fakten nennt er trotzdem. Von den rund 250 Kursen in den drei Städten fanden nur etwa 30 statt. Das waren vor allem Sprachkurse wie Englisch und Französisch oder Outdoor-Veranstaltungen wie Pilates. Denn das Virus hatte enorme Auswirkungen: Alle in Schulgebäuden untergebrachte Kurse und Veranstaltungen mussten ab dem 17. März komplett ausfallen.

Rund 40.000 Euro an Kursteilnehmergebühren, die die VHS zu Beginn des Semesters eingezogen hatte, wurden inzwischen zurückerstattet. „Von daher haben wir jedenfalls keine Verluste gemacht“, sagt Miesen. Inzwischen spürten die Mitarbeiter auch die Ängste der Teilnehmer, ob und wie es weitergehe – zum Beispiel bei den Gesundheitskursen. „Wir haben deshalb das neue Semester behutsam geplant, vor allem solche Kurse, die ausgefallen sind, obwohl die Nachfrage da war.“ Letztlich ist er zuversichtlich: „Wir gehen davon aus, dass auch das neue Semester angenommen wird.“

Denn da gebe es klare Signale. Einmal von den Honorarlehrkräften, die ihre Stundenzahl beibehalten wollen, andererseits von Kursteilnehmern, die sich aktuell bevorzugt in ihren Kursen wieder anmelden können. „Diese Zahlen sind nicht eingebrochen“, freut er sich.

 Schulstunde des Berufssprachkurses für Flüchtlinge und Migranten mit Lehrerin Violetta Eschemann.

Schulstunde des Berufssprachkurses für Flüchtlinge und Migranten mit Lehrerin Violetta Eschemann.

Foto: Udo Teifel

Gut besucht sind die Bildungsgänge – überwiegend Deutschkurse für Flüchtlinge, Migranten und Europäer. Angeboten werden Integrationskurse und darauf aufbauend Berufssprachkurse. Insgesamt 19 bietet die VHS an. „Die laufen sehr gut. Selbst größere Volkshochschulen haben in diesem Segment nicht so viele Angebote“, sagt Miesen.

Außerdem gibt es aktuell zwei Lehrgänge, in denen auf den Hauptschulabschluss Klasse 9 und 10 vorbereitet wurde. 17 der 19 Schüler sind zu den Prüfungen zugelassen. Das wertet Miesen als Erfolg. Während der Corona-Zeit wurden sie im Home-Schooling vorbereitet.

Während der Sommerferien werden noch einmal die Handwerker einziehen. Zwei Decken müssen gestrichen werden, diese Bereiche werden dann für den Betrieb geschlossen. In der neuen Zentrale gibt es, über drei Etagen verteilt, zehn Büroräume für die Verwaltung und fünf größere Kursräume.

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