Corona-Krise „Endlich bald wieder auf den Tennisplatz“
Leichlingen · Nicht nur David Neuhaus, Trainer beim TV Witzhelden, fiebert dem Ende der Corona-Pause entgegen.
Derzeit ergeht es David Neuhaus wie so vielen von uns: Der Tennislehrer, der beim Turnverein (TV) Witzhelden lehrt, kann seiner Professur, seiner Leidenschaft nicht nachgehen. Den gelben Filzball kann er nur selten aus dem Schrank holen. Dabei hatte das Jahr sehr gut angefangen. Schließlich beschlossen die Höhendörfler ein neues Konzept in der Jugend.
Ursprünglich kommt der Entwurf vom Deutschen Tennis Bund (DTB) und trägt den Namen „Telentino“. Dabei sollen Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren schnell und erfolgreich ans Tennis herangeführt werden. Erste Schritte mit einem Ball und nachvollziehbare Erfolge für Eltern und Jungspieler stehen dabei im Vordergrund und sind Grundsteine.
So arbeiten die Kinder je nach Alter mit leichteren Bällen, auf kleinerem Feld. In einem begleitenden Heft sind Sinn, Zweck und Erfolge aufgeführt. „Die Vereine bekommen einen Leitfaden an die Hand“, sagt Neuhaus. „Oft sind gute Ideen da, es hapert dann aber an der Umsetzung.“
Die Trainings auf dem Platz in Witzhelden beginnen ab einem Alter von vier Jahren („Ballmagier“) und gehen über die „Talentinos“ (sechs bis zwölf) hin zur normalen Platzgröße und normalen Bällen. Die sind zu Beginn, erläutert Neuhaus, um 75 Prozent druckreduziert – das macht sie weicher.
So lassen auch die ersten Ballwechsel nicht lange auf sich warten. „Das geht tatsächlich recht schnell“, betont der 33-Jährige, der den Kindern zunächst Wurfübungen und das Absprungverhalten des Balls beibringt. „Kinder nehmen das sehr zügig auf.“ Dass erst die Technik im Vordergrund steht, gehört derweil der Vergangenheit an.
Durch das neue Konzept hofft der Verein auf Zulauf. Derzeit stellt der Klub eine Jugendmannschaft. Das müsse auf jeden Fall besser werden, sagt Neuhaus ehrlich. Dabei befinde sich der TV auf einem guten Weg. Helfen soll auch, dass es keine Aufnahmegebühr gibt. Schläger kann der Verein zunächst stellen. Mit dem Fortschritt komme aber der Wunsch nach einem eigenen Racket, berichtet Neuhaus.
Wann aber das Konzept erste Früchte trägt, ist noch nicht absehrbar – weil die Plätze der Republik nun einmal leer bleiben müssen. Den hauptamtlichen Tennistrainer hat die Zwangspause zwar getroffen, doch das Engagement in seinem Portal, in dem Tennislehrer ihre Stunden anbieten können, federte zumindest den finanziellen Schaden ab.
„Wir hoffen aber, dass wir schnell wieder auf den Platz dürfen“, betont der 33-Jährige. „Das betrifft nicht nur mich, das betrifft alle Tennistrainer.“