Therapieburg Bürgermeister: Mietvertrag behindert Bad-Neubau nicht

Leichlingen · Physiotherapeut Burgwinkel könnte im alten Hallenbad bleiben, das dann eben nicht abgerissen würde.

 Der Mietvertrag von Therapieburg-Betreiber Lars Burgwinkel im alten Hallenbad steht laut Bürgermeister Steffes dem Bandneubau nicht im Weg.

Der Mietvertrag von Therapieburg-Betreiber Lars Burgwinkel im alten Hallenbad steht laut Bürgermeister Steffes dem Bandneubau nicht im Weg.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

(inbo) „Wir haben das noch einmal durchgerechnet: Für die Leichlinger Bäder- und Beteiligungsgesellschaft (LBB) ist es sogar wirtschaftlicher, wenn die Therapieburg bis zum Mietvertragsende 2035 in ihren Räumen bleibt.“ Mit dieser Feststellung reagierte Bürgermeister Frank Steffes am Freitag auf die Kritik, bei der Ratsentscheidung zum Neubau des Blütenbades und zum Abriss des sanierungsbedürftigen Altbaus sei der Mietvertrag der Physiotherapie-Praxis übersehen worden und dadurch das Projekt jetzt zum Scheitern verurteilt. Vielmehr habe der Vertrag mit Physiotherapeut Lars Burgwinkel mit den Neubauplänen nichts zu tun.

„Wenn Herr Burgwinkel nicht mit in das neue Blütenbad umziehen will, ist das kein Problem. Dann bleibt der Altbau eben stehen“, verkündete Steffes. Schön sehe das zwar nicht aus, aber immerhin hätten dann beide Seiten Planungssicherheit. Diese Wende dürfte etliche Ratsmitglieder überraschen, die zuletzt fehlende Information über den Mietvertrag beim Neubau-Beschluss beklagten und nun dessen Aufhebung forderten.

„Das war bislang einfach kein Thema im Rat, deshalb gab es keine Info“, erklärte Steffes. Denn der Neubau hänge nicht vom Mietvertrag ab - allerdings habe man sich am Anfang mit der Variante, den Altbau stehen zu lassen, auch gar nicht beschäftigt. „Schöner wäre es natürlich, wir würden ihn abreißen und die Praxis zöge mit um“, sagte der Bürgermeister. Bis Ostern will LBB-Geschäftsführerin Alice Bosch noch einmal das Gespräch mit Burgwinkel suchen. „Extrem verbiegen werden wir uns aber nicht, der Neubau muss kostendeckend sein“, kündigte der Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Bräutigam an. Auch Steffes schloss aus, dass es ein niedrigeres Mietpreisangebot als bislang für den Neubau geben könnte, ebenso eine für die LBB unwirtschaftliche Ablösesumme für die Aufhebung des Mietverhältnisses.

Dass die Situation für den Unternehmer schwierig sei, jetzt vor unklarem Zeithorizont einen Mietvertrag mit fast verdoppeltem Mietpreis zu unterschreiben, kann der Verwaltungschef – selbst Unternehmer – allerdings nachvollziehen: „Ich würde es auch nicht tun!“

Als nächstes will die LBB Burgwinkel ein schriftliches Angebot unterbreiten. Bei den Planungen für den Badneubau liegt der LBB mittlerweile ein vorläufiges Raum- und Funktionsprogramm vor, das vom Rat beschlossen werden muss. In einem Jahr ist mit ersten Architektenplänen zu rechnen, der Bau dauert rund zwei Jahre. „Es ist knapp, aber zu schaffen“, sagte Uwe Bräutigam angesichts der verbleibenden prognostizierten Lebensdauer des alten Hallenbades von drei bis fünf Jahren.

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