Großbaustelle Moltkestraße Sanierung – Anwohner müssen zahlen

Leichlingen · Bei einer Bürgerveranstaltung gab es erste Infos zu Bauarbeiten an der Moltkestraße. Die Teilnehmer waren skeptisch.

 Die Moltkestraße in Leichlingen muss dringend saniert werden.

Die Moltkestraße in Leichlingen muss dringend saniert werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Im nächsten Jahr will die Stadt die Moltkestraße grundhaft sanieren – bestenfalls bereits im Frühjahr und über den Sommer. Noch kann jedoch kaum eingeschätzt werden, welche Kosten anfallen und wie lange die Arbeiten dauern. Sicher ist nur, dass die Anwohner stark beeinträchtigt werden. Und die sind darüber nicht erfreut.

Am Dienstag fand die erste Bürgerbeteiligung mit rund 80 Teilnehmern statt. Dort wurde über Ideen und eine eventuelle Zeitspanne gesprochen. Eine erste vorsichtige Schätzung kommt auf sechs bis sieben Monate. Die Sanierung verlaufe in Abschnitten, eine Fahrbahn bleibe immer befahrbar.

Die Stadt mache sich doch lächerlich, bemängelte ein Mann. Schließlich hätten die Bauarbeiten an der Immigrather Straße auch deutlich länger gedauert als zunächst kommuniziert. Das sei richtig, entgegnete ein Mitarbeiter der Verwaltung, doch liege diese Baustelle im Zuständigkeitsbereich von Straßen NRW. Noch sei die Zeitspanne lediglich eine Schätzung. „Es sind immer Überraschungen im Boden möglich“, gab Tiefbauamtschef Jürgen Scholze zu bedenken. Momentan sei der Bausektor an seinen Kapazitätsgrenzen, die Preise seien hoch. Auch deshalb könne noch nichts zu den Kosten gesagt werden. Sowohl bautechnisch als auch finanziell versuche die Stadt, „bestmöglich zu planen“. Das liege schließlich auch in ihrem Interesse. Selbst wenn sich die Anwohner nach Kommunalabgabegesetz (KAG) an den Kosten beteiligen müssen. Die Berechnungen unterscheiden sich in den Quadratmetern, die das Grundstück misst, und in der Geschossigkeit des Gebäudes. Am Gehweg müssen sich die Menschen zu 50, an der Fahrbahn zu zehn Prozent beteiligen. Das stehe in der Satzung der Stadt. Mit Glück lägen die Kosten laut Planer Dirk Krambrock bei insgesamt 600.000 Euro, mit Pech bei 1,6 Millionen. Das liege an der momentan stark nachgefragten Baubranche.

„In Mettmann wehrt sich der Bürgermeister gegen dieses Gesetz, können wir das nicht auch machen?“, wollte ein Mann wissen. Kämmerer Michael Spinnemann betonte, das könne die Politik in Mettmann ja durchaus tun, momentan habe er jedoch geltendes Recht umzusetzen.

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