Verkehrswende Rhein-Berg bekommt ein E-Bike-Netz

Leichlingen/Wermelskirchen · Mit den Partnern Nextbike und Regionalverkehr Köln baut der Rheinisch-Bergische Kreis ein System mit Leihrädern auf. Wermelskirchen bekommt eine E-Bike-Verleihstation am Busbahnhof.

 Informierten über das E-Bike-Verleihsytem des Kreises: Landrat Stephan Santelmann, die Bürgermeister Frank Steffes, Stefan Caplan und Rainer Bleek sowie RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach, Kreis-Dezernentin Elke Reichert und Vertreter des Betreibers Nextbike.

Informierten über das E-Bike-Verleihsytem des Kreises: Landrat Stephan Santelmann, die Bürgermeister Frank Steffes, Stefan Caplan und Rainer Bleek sowie RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach, Kreis-Dezernentin Elke Reichert und Vertreter des Betreibers Nextbike.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Mobilitätswende im Rheinisch-Bergischen Kreis schreitet voran. Unter anderem in den Städten Leichlingen und Wermelskirchen installiert der Kreis in Partnerschaft mit dem Regionalverkehr Köln (RVK) und Nextbike ein kreisweites E-Bike-Verleihsystem mit künftig insgesamt 81 Rädern an zehn Standorten. Vorreiter sind Rösrath und Leichlingen, demnächst gehen Bergisch Gladbach, Bernsberg, Burscheid, Odenthal, Kürten, Overath, und Wermelskirchen ans Netz. Deutschlandweit bietet Rhein-Berg damit nach Kreisangaben sogar ein Novum. Denn nirgends sonst in der Republik deckt ein solches E-Bike-Verleihsystem einen ganzen Kreis ab.

Am Bahnhof in Leichlingen wurde das Projekt jetzt präsentiert. Die Räder und ihre Station sind auf einem kleinen Vorplatz links vom Hauptgebäude gut zu erkennen. Gefördert wurde das Vorhaben als Teil des Programms KommunalerKlimaschutz.NRW durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), die durch die Bezirksregierung Köln abgerufen wurden. Einen solchen Standort gibt es auch demnächst in Wermelskirchen: Gegenüber dem Busbahnhof, am alten Bahnhof, hat die Stadt eine Fläche gepachtet. Dort steht schon die Ladestation. Sobald die Räder geliefert werden, geht’s los. In einem zweiten Schritt wird dann dort auch ein Carsharing-Platz eingerichtet.

 Die E-Bike-Verleihstation wird am Busbahnhof aufgebaut. Sie befindet sich neben dem ehemaligen Bahnhof.

Die E-Bike-Verleihstation wird am Busbahnhof aufgebaut. Sie befindet sich neben dem ehemaligen Bahnhof.

Foto: Udo Teifel

Für Landrat Stephan Santelmann sind die Stationen eine Bestätigung des eingeschlagenen Wegs hin zur Mobilitätswende. „Wir haben unseren Kurs schon früh auf den Weg gebracht“, sagte er. Ein solches Verleihsystem von E-Bikes mache den Kreis zum „Vorreiter“. Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes freut sich über die Fahrhilfe per Elektromotor – besonders beim Gedanken an den Weg hinauf nach Witzhelden. „Wenn man mit einem normalen Fahrrad oben ankommt, ist man nass“, sagt er über den schweißtreibenden Anstieg.

Mit Nextbike holte sich der Regionalverkehr Köln einen erfahrenen Partner an die Seite, der sich um die Wartung und den Bestand an Rädern kümmert. Dafür gibt es laut Vertriebsleiter Dennis Steinsiek eine Werkstatt im Kreis, die, von Köln aus gesteuert, die Räder je nach Bedarf an die Stationen verteilt.

Nextbike ist auch für die Radverleihsysteme in Leverkusen und Köln verantwortlich. Darüber hinaus operiert das Unternehmen deutschland- und weltweit. Aushängeschild für den E-Bike-Verleih des Unternehmens ist das spanische Bilbao. Dort stehen laut Steinsiek rund 400 der Räder, die pro Rad und Tag etwa 17 Ausleihen registriert. „Die Menschen stehen dort Schlange wie vor einer Bushaltestelle“, berichtet Steinsiek.

Um die Räder auszuleihen, ist eine einmalige Registrierung bei Nextbike nötig. Dies geht über die RVK-App, telefonisch (mit Gebühr) oder per Touchscreen an einer der Stationen. Nun muss der erhaltene QR-Code oder die VRS-Karte an einen Sensor am hinteren Schutzblech des Rads gehalten werden. Für VRS-Kunden kosten 30 Minuten ein Euro, für Nichtkunden zwei. Der Monatstarif beträgt 12 und 15 Euro.

Wichtig: Die Räder müssen nach Benutzung an die Stationen zurückgebracht und dort angeschlossen werden. Hierfür gibt es zusätzlich je Kommune zwei „virtuelle“ Standorte (in Leichlingen und Witzhelden der Busbahnhof). Vor einem unerlaubten Abstellen warnt die App. Ein Verstoß kostet mindestens 20 Euro. Ein weiterer Standort dieser Art soll am Bahnhof Opladen entstehen. Hierfür laufen die Gespräche, bestätigte RVK-Projektleiter Christian Christ. „Das ist der Wunsch“, sagte er. Das wird ein solcher allerdings auch erstmal bleiben. Die Verkehrsbetriebe Wupsi und KVB schaffen eine Einrichtung in diesem Jahr nicht mehr.

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