Mit Pistolen im Anschlag Polizei fahndet in Leichlingen nach Wilderern

Leichlingen · Nach Auslösung einer Wildkamera im Bereich Altenhof in Leichlingen starteten die Beamten die Suche in der Nacht. Bereits vor zwei Wochen wurde in einem Gehege dort mindestens eine Hirschkuh getötet. Eine weitere schossen die mutmaßlichen Wilderer an.

Die Polizei kontrollierte am Sonntagmorgen, 6. Februar 2022, verdächtige Fahrzeuge wie hier am Bergerhof an der Feuerwache Oberschmitte in Leichlingen. Bei dieser Kontrolle ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Straftat. Der Fahrer durfte seine Fahrt fortsetzen.

Die Polizei kontrollierte am Sonntagmorgen, 6. Februar 2022, verdächtige Fahrzeuge wie hier am Bergerhof an der Feuerwache Oberschmitte in Leichlingen. Bei dieser Kontrolle ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Straftat. Der Fahrer durfte seine Fahrt fortsetzen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit einem Hubschrauber und Waffen im Anschlag hat die Polizei am frühen Sonntagmorgen nach Wilderern in Leichlingen gefahndet. Im Bereich Altenhof habe gegen 3.30 Uhr eine Wildkamera ausgelöst und einen unbekannten Mann erfasst, teilte die Polizei am Mittag mit. Darauf sei die Suche nach dem mutmaßlichen Wilderer gestartet worden, ab der Dämmerung unterstützt von einem Hubschrauber. Die Fahndung blieb jedoch ohne Erfolg, „gegen 9.30 Uhr wurde der Einsatz beendet“, so die Polizei.

Bei den Kontrollen trugen die Polizisten Schutzwesten und Helme, einzelne Beamten hatten Pistolen im Anschlag. Die Selbstschutzmaßnahmen sind laut Polizei auch eine Konsequenz der Polizistenmorde bei Kusel in der Pfalz: Dort wurden am vergangenen Montag zwei Beamte bei einer Autokontrolle erschossen. Die tags darauf festgenommenen mutmaßlichen Täter sitzen wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und Wilderei in Untersuchungshaft. In ihrem Kastenwagen hatten die 32 und 38 Jahre alten Männer den Kofferraum voll Wild. Die 24 Jahre alte Polizeianwärterin und der 29-jährige Oberkommissar, die als Zivilstreife unterwegs waren, teilten dies ihrer Einsatzzentrale noch per Funk mit, ehe sie erschossen wurden. Mit dem mutmaßlichen Mord wollten die Kontrollierten offenbar Jagwilderei vertuschen.

Gut eine Woche zuvor, in der Nacht auf Sonntag, 31. Januar, machten mutmaßliche Wilderer am Altenhof in Leichlingen Jagd auf Rotwild. Sie töteten mindestens eine Hirschkuh und schossen eine weitere an. Von einem seiner Tiere fand der Besitzer des Geheges nur noch Kopf und Beine vor, eine Hirschkuh ist verschwunden, und die angeschossene blutete stark am Hinterlauf. In der folgenden Nacht hörte der Besitzer erneut Schüsse. Die Polizei ermittelt wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung, besonders schweren Fall des Diebstahls und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Ob der neuerliche Fall mutmaßlicher Wilderei mit dem vor zwei Wochen in Zusammenhang steht, ist den Ermittlern zufolge noch unklar. Hinweise nimmt die Polizei Rhein-Berg unter Telefon 02202 2050 entgegen.

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