„Ein Funken Hoffnung“ in Leichlingen und Leverkusen Treckerkonvoi verbreitet Lichterzauber

Leichlingen/Leverkusen · Mit viel Liebe hatten Bauern ihre Trecker geschmückt und unter der Motto „Ein Funken Hoffnung“ soziale Einrichtungen in Leichlingen und Leverkusen besucht.

 Das Pilgerheim Weltersbach war eine Station der Trecker-Kolonne. Bauern verteilten dort Geschenke.

Das Pilgerheim Weltersbach war eine Station der Trecker-Kolonne. Bauern verteilten dort Geschenke.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Tausende Lichter und dutzende weihnachtlich geschmückte Trecker: Am Samstag zauberten Landwirte aus Leichlingen und Umgebung viele kleine Sterne in die Augen hunderter Zuschauer. Nach Einbruch der Dunkelheit war die Parade am Grundermühlenhof auf große Rundfahrt gestartet, um unter anderem Kinderheime, Krankenhäuser und Seniorenheime in Leichlingen, Leverkusen und Burscheid mit ihrem Anblick zu erfreuen.

Entlang der Route warteten dutzende Kinder mit ihren Eltern, ausgerüstet mit Wunderkerzen und Laternen, auf die prächtigen Fahrzeuge. Während der Konvoi mit 23 Fahrzeugen unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“ passierte, war selbst in den Augen mancher Erwachsener ein feucht-schimmernder Glanz zu sehen.

Erster Halt: das Altenzentrum Weltersbach. Zahlreiche Menschen begrüßten die Kolonne. Sehnlich erwartet wurde sie geradezu von den Bewohnern des Kinder- und Jugenddorfes Sankt Heribert. Friedhelm Kamphausen, Chef auf dem Grunder Hof, war als Nikolaus verkleidet und beschenkte dort und anderswo die Kinder mit Weckmännern, Schoko-Weihnachtsmännern oder verschiedenen Spielen.  Später, im Opladener Krankenhaus Sankt Remigius, kamen Schwestern vor die Tür und applaudierten, ehe Fahrer und  Beifahrer der Traktoren auch dort zahlreiche Präsente hinterließen. 

Eine Woche zuvor hatten Paula Eigen (20), deren Eltern den Grundermühlenhof bewirtschaften, und Ben Kutscher, ein 19-jähriger Landwirt aus Witzhelden mit den ersten Vorbereitungen begonnen und alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt. Die Idee stammte aber nicht aus den eigenen Reihen. Vielmehr war sie angelehnt an vergleichbare Aktionen, mit denen Landwirte am Vorabend des Nikolaustages landesweit während der Pandemie für positive Lichtblicke sorgen und Hoffnung schenken wollten, während alle anderen Veranstaltungen und Weihnachtsmärkte abgesagt sind.

Rund fünf Stunden waren sie insgesamt unterwegs und legten etwa 50 Kilometer zurück, ehe sie am späten Abend auf ihre heimischen Höfe zurückkehrten. Nach der Tour zeigten sich alle Teilnehmer hochgradig zufrieden. Die gelernte Bankkauffrau Paula Eigen schwärmte: „Es war atemberaubend. Mit solch einer Resonanz hätten wir nie gerechnet.”

Ben Kutscher ebenso wenig. Er habe schon an etlichen Demonstrationen teilgenommen, berichtete er. Danach habe es selten ein positives Feedback gegeben. „Diesmal war es ganz anders und eine völlig neue Erfahrung. Mir liefen unterwegs sogar Tränen über die Wangen, so ergreifend schön war alles.“ Selbst die Autos fuhren freiwillig zur  Seite oder blieben stehen, um die beleuchte Kolonne vorbeizulassen.

Seine Zugmaschine hatte Kutscher mit acht Lichterketten zu jeweils 1000 Leuchten geschmückt. Das 20 Tonnen schwere Fahrzeug, das den Konvoi anführte, war gar mit 10.000 Lichtern und einem 1,80 Meter hohen Weihnachtsmann dekoriert. Immerhin fast 2000 Lichter funkelten an den kleineren Traktoren.

Sei dieses Projekt ursprünglich nur für die Corona-geplagte Weihnachtszeit gedacht gewesen, sehe es jetzt nach einer Wiederholung im nächsten Jahr aus, sagte Paula Eigen.  

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