Obstbauer in Leichlingen Kommt Hof Conrads unter den Hammer?

Leichlingen · Am Mittwoch ist die Zwangsversteigerung am Leverkusener Amtsgericht angesetzt. Nach Angaben von Hofbesitzer Thomas Conrads findet sie nicht statt, nach Angaben des Amtsgerichts nach bisherigem Stand schon.

 Der Hofladen der Bauernscheune Conrads ist bei Kunden beliebt. Auf dem Hof wird auch Ponyreiten angeboten.

Der Hofladen der Bauernscheune Conrads ist bei Kunden beliebt. Auf dem Hof wird auch Ponyreiten angeboten.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Gut eine Million Euro beträgt der Verkehrswert der Bauernscheune Conrads in Leichlingen, informiert das Leverkusener Amtsgericht auf seiner Internetseite. Am Mittwoch, 4. November, soll das Grundstück samt Hofställen, Reitplatz, Grünflächen und Plantage in Junkersholz zwangsversteigert werden. Nach Auskunft des Gerichts ist der seit Monaten öffentlich einsehbare Termin gesetzt.

Hofbesitzer Thomas Conrads widerspricht. „Der Termin findet nicht statt“, teilt er auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Es sei alles geregelt, so dass keine Zwangsversteigerung stattfinden werde. Mehr will er dazu nicht sagen. Bereits im August hatte er versichert, dass sein Gehöft nicht unter den Hammer komme.

HInweise auf die hohen Schulden, aufgrund derer das Gericht die Zwangsversteigerung terminiert hat, sind auch nicht auf der Homepage der Bergischen Bauernscheune zu erkennen. Dort wird unter anderem auf die tägliche Öffnung des Hofladens hingewiesen, außerdem auf zu buchende Kutschfahrten. Insbesondere am Wochenende ist der Hof stark besucht. Bei den jüngeren Gästen ist das angebotene Ponyreiten beliebt.

Der Hofladen mit verschiedenen Zusatzprodukten hat jahrzehntelange Tradition. Wie andere Hofladen-Besitzer hatte Conrads jüngst vermeldet, in der Corona-Zeit sogar noch mehr Zulauf zu haben, weil viele Menschen nun enge Supermärkte meiden.

Zu den landwirtschaftlichen Produkten kam vor zwei Jahren noch Mode hinzu: Kunden können in der Bergischen Bauernscheune seit 2018 auch maßgefertigte Hemden und Blusen bestellen. Conrads Frau Stephanie näht zwar nicht selbst, nimmt aber bei den Kunden Maß und ordert die passgenaue Kleidung dann bei einem Hersteller.

Kann die Familie den Hof in Junkersholz noch retten? „Wenn für die Zwangsversteigerung kein Grund mehr vorliegt, muss uns das mitgeteilt werden“, sagt Amtsgerichtsleiterin Ruth Reimann. „Das ist aber bislang nicht erfolgt. Und solange wir den Termin nicht absetzen, findet er statt.“

Einige wenige Tage bleiben Thomas Conrads also noch, um die Zwangsversteigerung seiner Bauernscheune abzuwenden.

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