Ferienaktion „Heimat-Checker“ in Leichlingen Junge Stadt-Entdecker verteilen Spielplatz-Noten

Leichlingen · Bei der Ferien-Aktion nehmen junge Leute die Stadt und ihr Angebot genau unter die Lupe – vom Spielplatz bis zum Technikkeller des Blütenbades.

 Betreuerin Saskia Marquardt inspizierte mit ihrer Gruppe auch die Skateanlage am Jugendzentrum Balker Aue.

Betreuerin Saskia Marquardt inspizierte mit ihrer Gruppe auch die Skateanlage am Jugendzentrum Balker Aue.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Fatima (10) und ihre kleine Schwester Zeinab stehen im Jugendzentrum in der Balker Aue vor eine Wand mit der Aufschrift „Klagemauer“. „Wir haben alles notiert, was uns Negatives aufgefallen ist“, sagt Fatima. Sie und ihre Schwester nehmen an dem Ferienprogramm „Stadt-Entdecker – Heimat-Checker“ teil. Kinder und Jugendliche zwischen acht und 14 Jahren haben in der zweiten Herbstferienwoche Leichlingen genau unter die Lupe genommen. „Wir haben jeden Tag einen anderen Ausflug gemacht“, berichtet der achtjährige Philip. Am ersten Tag hat sich die Gruppe auf die Suche nach den verschiedenen QR-Codes, die in der Stadt verteilt sind, gemacht. „Durch die Codes hab ich viel über die Geschichte von Leichlingen gelernt“, erzählt Jona (11). Danach haben die Stadtentdecker genau notiert, was ihnen an den QR-Codes gefallen hat und was verbessert werden soll. Manche der Codes waren zum Beispiel nicht mehr abrufbar. „Deshalb haben wir hier eine Lob- und eine Klagemauer gebastelt“, erläutern die Kinder auf der Abschlusskonferenz am Freitag.

Auch das Blütenbad haben sie mit einem kritischen Blick besucht. Sie sind mit den Betreuern sogar in den Keller gegangen und haben sich die Technik erklären lassen. „Da war es richtig warm. Die Luftfeuchtigkeit war ganz hoch“, berichtet eines der Kinder. Auf der „Lobmauer“ steht nach dem Tag im Bad: „Trotz Corona dürfen wir schwimmen, dass ist schön.“

An den anderen Tagen besichtigten die Stadtentdecker unter Leitung von Saskia Marquadt den Hielscher Hof in Witzhelden, die Bücherei und Spielplätze in der Stadt. Zehn Stück haben sie nach verschiedenen Kriterien bewertet und dann eine Note für den Spielplatz TÜV vergeben. „Oft waren die Spielgeräte nur für kleine Kinder, oder es war alles voll mit Graffiti, das gab einen ordentlichen Abzug bei der Note“, sagt Grundschülerin Zeinab. Trotzdem schneiden die Spielplätze im Schnitt relativ gut ab. „Die Aktion des Spielplatz-TÜVs gibt es schon seit 1998“, sagt Gudrun Bormacher von der Stadt. Sie hatte auch die Idee für die Ferienaktion. „Ich möchte den Kinder zeigen, dass sie, bevor sie ein Urteil fällen, erstmal genau recherchieren“, sagt sie. Die neuen TÜV-Noten möchte sie am Montag direkt im Rathaus beim Bauamt abgeben.

Bei der Frage nach dem schönsten Erlebnis in der Woche kommen die Kinder und die Betreuer ins Grübeln. „Es ist ganz schwer sich zu entscheiden, es war alles schön“, sagt Philip. Für Fatima ist die Sache ganz klar. „Für mich waren es die Babykühe am Hielscher Hof“, berichtet die Schülerin strahlend.

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