Klinik rüstet sich Roderbirken: Platz machen für Corona-Patienten?

Leichlingen · Das Land NRW will Covid-19-Kranke auch in Reha-Kliniken versorgen lassen. Die Leichlinger Klinik kümmert sich normalerweise um Herzkranke.

 Die Klinik Roderbirken ist eine der größten Rehakliniken für Herz-, Kreislauf-, Gefäßerkrankungen und Psychokardiologie.

Die Klinik Roderbirken ist eine der größten Rehakliniken für Herz-, Kreislauf-, Gefäßerkrankungen und Psychokardiologie.

Foto: Thönes/Thönes Peter

Über 240 Betten verfügt die Rehabilitationsklinik Roderbirken in Leichlingen. Ob die Fachklinik für Herz-, Kreislauf-, Gefäßerkrankungen und Psychokardiologie einen Teil davon künftig für Corona-Patienten frei halten muss, steht noch nicht fest. „Wir führen zurzeit Koordinierungsgespräche mit dem Land“, sagt Sprecher Jochen Müller.

Roderbirken ist eine von sechs Kliniken der Deutschen Rentenversicherung Rheinland. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) fordert, dass Reha-Kliniken rund die Hälfte ihrer Betten für Corona-Patienten bereithalten sollten. So wolle man die Zahl der Intensiv-Plätze verdoppeln.

„Wir können unsere Reha-Patienten nicht einfach nach Hause schicken“, sagt Müller. Schließlich handele es sich um abgestimmte Reha-Maßnahmen vor allem nach Herzoperationen. Dennoch bleibe zurzeit das ein oder andere Bett frei, weil manche Patienten aus Angst, sich in der Klinik mit der Corona-Grippe zu infizieren, ihre Reha-Maßnahme absagen. Da zeige man sich kulant.

Roderbirken sei bislang aber nicht von Covid 19 betroffen. Alle Patienten würden im Vorfeld angeschrieben, auf Kontakte mit Risikogruppen hin befragt und ob eine aktuelle Symptomatik bestehe, heißt es seitens der Klinik. Bei einem Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus würden die Patienten gebeten, den Aufenthalt zu verschieben.

Lassen sich Corona-Patienten überhaupt zusammen mit Herzkranken – einer besonderen Risikogruppe – in einem Krankenhaus behandeln? „Wir prüfen, was wir leisten können“, berichtet Jochen Müller. Alle Reha-Ärzte besäßen eine medizinische Ausbildung. Möglicherweise seien zusätzliche Ärzte nötig, wenn künftig ebenfalls Corona-Kranke betreut werden sollten. „Wir wissen jedoch noch gar nicht, welche Art von Bett gebraucht wird – ob wir also die schweren oder eher die leichteren Fälle versorgen sollen. Das hängt vom Notfallplan des Landes ab.“ Daher seien die Mediziner in den Gesprächen mit dem Land NRW dabei. „Unser Ziel ist es, die Risiken für unsere Patienten und Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten.“

Die Klinik der Deutschen Rentenversicherung Rheinland auf Borkum nehme sogar niemanden mehr auf, weil die Insel wegen der Corona-Gefahr abgeriegelt sei.

Hygienematerial stehe in allen sechs Kliniken immerhin ausreichend zur Verfügung. „Wir haben unseren Bestand an Desinfektionsmitteln, Einmalhandschuhen, Mundschutz und Ähnlichem überprüft und festgestellt, dass wir nirgendwo einen Mangel haben“, sagt Müller.

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