Umweltkampagne Erfolgreiche Stadtradler aus Leichlingen geehrt

Leichlingen · Deutschland ist Autoland! Oder etwa doch nicht? 160 Leichlinger haben im Juni gezeigt, dass es im Land der großen Autobauer auch ohne Benzin und Diesel, dafür mit ganz viel Muskelkraft vorwärts geht.

 Jennifer Neuhaus, Manuela Hübl, Christof Ludwig, Bürgermeister Frank Steffes und Larissa Weiland.

Jennifer Neuhaus, Manuela Hübl, Christof Ludwig, Bürgermeister Frank Steffes und Larissa Weiland.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zwischen dem 10. und dem 30. Juni haben sie an der Fahrradkampagne „Stadtradeln 2018“ des Klimabündnisses im Rheinisch-Bergischen Kreis teilgenommen und insgesamt fast 34.000 Kilometer auf dem Zweirad zurückgelegt. Kreisweit waren sogar knapp 700 Radler dabei, die es zusammen auf 154.397 Fahrradkilometer gebracht haben.

Am Donnerstag hat Bürgermeister Frank Steffes vier Leichlingern Preise überreicht. Sie alle hatten jeweils mindestens 100 Kilometer zurückgelegt. Die Blütenstadt war nach Wermelskirchen immerhin die zweitaktivste Kommune im Kreis, am Start mit 14 Teams. „In der stadtweiten Teamwertung liegt das Städtische Gymnasium Leichlingen vorne und hat mit dem größten Team aus 58 Radlern über 9500 Kilometer geschafft“, berichtete der Verwaltungschef.

„Die Hünerbüscher“ hatten derweil die eifrigsten Zweiradfreunde in ihren Reihen – im Schnitt fuhr hier jeder fast 815 Kilometer. Christof Ludwig (Team SGL) gehörte zu den örtlichen Preisträgern und erhielt für sein Engagement (363 Kilometer) ein Buch mit Fahrradtouren im Bergischen Land. Er fährt jeden Tag mit dem Rad von Leichlingen zur Arbeit nach Köln-Niehl. „Es ist einfach deutlich stressfreier als mit dem Auto“, erklärte er, warum er das motorisierte Fahrzeug in der Garage lässt. Der Feierabend beginne für ihn jeden Abend, wenn er das Büro verlasse und nicht erst daheim.

Larissa Weiland fährt die Tour öfter mal in der Gegenrichtung, wenn sie das Rad für den Weg von Köln zur Arbeit ins Leichlinger Bauamt nutzt. Vor allem aber ist sie mit dem Dienstrad zu Terminen in der Stadt unterwegs, so dass dabei immerhin 128 Kilometer in 21 Tagen zusammengekommen sind.

Gar keinen Führerschein und damit auf das Fahrrad angewiesen sind derweil Manuela Hübl vom Team „Die Obstler von der linken Wupperseite“ und Jennifer Neuhaus vom „Offenen Team Leichlingen“. „Ich habe damals das Führerschein-Geld lieber für Interrail ausgegeben“, erzählte Hübl, wie es dazu kam, dass sie zwar viel gereist ist, aber nie eine Fahrlizenz erworben hat. Auch ihr Mann und die Kinder setzen aufs Rad. „Wir brauchen das Auto einfach nicht“, sagte sie, die jeden Tag zur Arbeit nach Leverkusen radelt. Auch in Jennifer Neuhaus´ Familie hat nur die Tochter in Köln ein Auto. Weil auch sie sich meistens durch kräftige Tritte in die Pedale fortbewegt, hat sie in den 20 Tagen im Juni immerhin 147 Kilometer zurückgelegt.

Ziel der Kampagne „Stadtradeln“ ist es, Menschen zu motivieren, mehr Wege im Alltag mit dem Fahrrad zurückzulegen. Damit sorgen sie nicht nur für weniger Abgase und Lärm, sondern auch für eine saubere Umwelt und für die eigene Gesundheit. Im nächsten Jahr will der Kreis sich wieder beteiligen – etliche Leichlinger haben schon signalisiert, dass sie wieder mitmachen werden.

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