Übermittlungsprobleme in Rhein-Berg Darum hakt es manchmal bei den Corona-Zahlen

Leichlingen · Der Rheinisch-Bergische Kreis beschreibt den Weg vom Virus-Nachweis bis zum Robert-Koch-Institut.

 Positive Tests werden statistisch erfasst und fließen in die Zahlen des Robert-Koch-Instituts ein.

Positive Tests werden statistisch erfasst und fließen in die Zahlen des Robert-Koch-Instituts ein.

Foto: Achim Blazy (abz)

Wie funktioniert eigentlich die Berechnung des Inzidenzwerts, also der Rate der Neuinfektionen bei 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen? Die Kreisverwaltung erläutert das Verfahren. 

 Schritt 1 „Die Berechnung der Sieben-Tage-Inzidenz erfolgt auf Basis des Meldedatums der letzten sieben Tage, an dem das Gesundheitsamt des Kreises Kenntnis über die positiven Fälle erlangt, diese elektronisch erfasst und an das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG) übermittelt hat.“

Haken 1 Obwohl die digitale Labormeldung positiver Testergebnisse mit Hilfe des Programms Demis –, kurz für Deutsches Elektronisches Melde- und Informationssystem – eigentlich bundesweit verbindlich vorgegeben ist, bekommt das Gesundheitsamt je nach Labor auch noch Meldungen per Fax oder E-Mail. Aber: „Nur die bis 19 Uhr eingegangenen und eingegebenen Testergebnisse können ans LZG weitergegeben werden“, sagt der Kreis. Die Folge: Korrekturen. Denn alles, was nach 19 Uhr ankommt, kann nicht am selben Tag übermittelt werden und führt am Folgetag zu Korrekturen. „Zusätzlich kam es zu Verzögerungen durch Fehler in den Angaben des Labors (Name, Vorname, Geburtsdatum und so weiter). Auch technische Gründe bei den Meldewegen oder der in Abhängigkeit der Höhe der Fallzahlen unterschiedliche Erfassungsaufwand konnten einen Einfluss auf den Eingabezeitpunkt haben“, heißt es.

Schritt 2 Das LZG übermittelt die tagesaktuelle Inzidenz an das Robert-Koch-Institut (RKI). Dort gibt es keine rückwirkenden Korrekturen, die jeweiligen Tagesmeldungen durch das LZG sind verbindlich.

Haken 2 Der Kreis hat keinen Einfluss auf die automatisierten Meldewege. „Hier kann es auf allen Ebenen zu Verzögerungen kommen. Bei der Demis-Übermittlung, bei der Meldesoftware Isga (für die Übermittlung ans LZG), aber auch bei der Datenweitergabe von LZG ans RKI und beim RKI selber“, betont der Kreis. All das sei schon vorgekommen. Auch ein Serverausfall auf einer der Ebenen können die Weitergabe der Daten verzögern. 

Folge Der Rheinisch-Bergische Kreis will einheitlich und verständlich informieren. Deswegen veröffentlicht er nur noch die Positiv-Befunde des RKI.

Sonderfall Auch bei den Meldungen über Todesfälle gab es immer wieder Nachmeldungen. „Ein zeitlicher Verzug wird bleiben, da die Meldungen beim Gesundheitsamt über Totenscheine oft erst nach einigen Wochen eingehen“, ergänzt die Kreisverwaltung.

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