Bau ab 2023 Leichlingen bekommt Lärmschutzwände

Leichlingen · Sie sollen in Ziegwebersberg, südlich des Bahnhof und nahe der Grenze zu Leverkusen errichtet werden.

 Leichlingen soll ab 2023 an drei Stellen neuen Lärmschutzwände gegen Bahnlärm bekommen

Leichlingen soll ab 2023 an drei Stellen neuen Lärmschutzwände gegen Bahnlärm bekommen

Foto: Uwe Miserius

Bereits seit 1999 läuft das Investitionsprogramm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ – nun kommt es auch in Leichlingen an: Voraussichtlich ab 2023 werden an drei Stellen in Leichlingen Lärmschutzwände auf insgesamt 3563 Metern Länge entlang der Bahnschienen gebaut. 6,3 Millionen Euro nimmt das Bundesverkehrsministerium dafür vor Ort in die Hand, ausgeführt wird das Projekt von der DB Netze AG.

Deren Vertreter informierten am Donnerstagabend im Ausschuss für Infrastruktur, Verkehr und Betrieb (IVB) die Politiker über die geplanten Maßnahmen. Wo die Lärmsanierung bevorzugt umgesetzt wird, hängt laut DB Netze von der Verkehrsprognose 2030 des Bundesverkehrswegeplans ab. Dabei geht das Unternehmen von einem Mehrverkehr in den kommenden zehn Jahren auch auf den Strecken rund um Leichlingen von rund zehn bis 15 Prozent aus. Der Lärm wird also tendenziell weiter zunehmen.

Deshalb finanziert der Bund nicht nur den „aktiven Schallschutz“ mit dem Bau der Wände entlang der Gleise. Im Rahmen des „passiven Schallschutzes“ können außerdem Maßnahmen an Wohngebäuden – beispielsweise der Einbau neuer Fenster – gefördert werden, wenn die entsprechenden Immissionsgrenzwerte überschritten werden. In sogenannten Kern-, Dorf- und Mischgebieten liegen die in der Nacht bei 59, am Tag bei 69 Dezibel. Allerdings müssen sich die Hauseigentümer mit 25 Prozent an den Investitionen beteiligen, und die Gebäude dürfen nicht nach 2015 gebaut sein.

Interessant könnte das Programm beispielsweise für die Anwohner in Ziegwebersberg werden: Mit Messungen und Simulationen der DB Netze AG ließ sich nachweisen, dass ohne Lärmschutzwand fast die Hälfte der an den Gleisen oder in der unmittelbaren Umgebung gelegenen Häuser über dem zulässigen Lärmpegel liegen – mit einer zwei bis drei Meter hohen Lärmschutzwand aber nur noch eines, in dem dann über den „passiven Schallschutz“ nachzudenken wäre.

Aktuell plant DB Netze in Leichlingen den Bau von Schallschutzwänden nach Auskunft ihrer Vertreter im Ausschuss an den Gleisen auf der Höhe von Ziegwebersberg, südlich des Bahnhofes und an der Güterzugstrecke an der Stadtgrenze zu Leverkusen. „Derzeit laufen dazu die Vermessungen und Bodenuntersuchungen“, berichtete der für Leichlingen zuständige Projektingenieur Ursus Kaiser.

Allerdings müssen sich die Anwohner in der Bauphase erst einmal auf mehr Lärm gefasst machen: Die Stützen der Wände werden in den Boden gerammt, diese Arbeiten sollen vor allem nachts stattfinden, wenn die Bahnstrecken dafür gesperrt werden können. „Wir wollen das Projekt in Leichlingen innerhalb eines Jahres umsetzen“, kündigte Philipp Tecklenburg von der DB Netze AG an.

Diese ist planendes und bauausführendes Unternehmen und  hat für Ende dieses Jahres eine Bürgerinformationsveranstaltung rund um die Maßnahmen zur Lärmsanierung in Leichlingen vorgesehen, hieß es. Die aktuellen Baumfällungen entlang der Gleise auf Höhe des Hülser Hofes haben mit diesem Projekt nichts zu tun.

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