Leichlinger City Baustart auf ehemaligem Kaufpark-Areal

Leichlingen · Das Architekturbüro Pässler, Sundermann und Partner will das „Bauvorhaben Rathausplatz“ in Leichlingen mit Edeka-Markt, Wuppergarten und 70 Wohnungen bis 2024 fertigstellen.

 Das Baugelände grenzt ans Wupperufer. Die alten Gebäude sind größtenteils abgerissen.

Das Baugelände grenzt ans Wupperufer. Die alten Gebäude sind größtenteils abgerissen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Nach gut elf Jahren und vielen kontroversen Diskussionen war es gestern ein echter Moment des Aufbruchs: Die Investoren und Entwickler des Leichlinger Architekturbüros Pässler, Sundermann und Partner haben mit Projektpartnern und Vertretern aus Politik und Verwaltung offiziell den Grundstein für den Neubau auf dem ehemaligen Kaufparkgelände samt Tankstellenareal gelegt.

Bis 2024 entstehen beim „Bauvorhaben Rathausplatz“ rund 70 Wohnungen, ein 2400 Quadratmeter großer Edeka-Supermarkt, weitere kleine Gewerbeeinheiten sowie Praxen. Die ersten Vorbereitungen für den Start der Neubauarbeiten haben bereits begonnen: Derzeit werden Stahlträger rund um das Areal in den Boden eingelassen, um die Baugrube nach allen Seiten hin abzustützen.

Gegenüber ersten Planungen haben sich einige Neuerungen ergeben. Sicher eine der markantesten: Die Aral-Tankstelle wird schon in der nächsten Woche schließen und in den kommenden Wochen abgerissen.

Daraus ergeben sich neue Optionen für den Bau: Bislang ist geplant, dass sich das Projekt von Süd nach Nord in Richtung Montanuskreisel entwickelt. „Jetzt können wir uns vorstellen, parallel auch auf der anderen Seite anzufangen. Endgültig entschieden ist das aber noch nicht“, sagte Martin Pässler am Rande der Veranstaltung.

Auch an der Baugrube selbst hat sich etwas geändert: Hatten die Architekten bislang vorgesehen, die massive, rund einen Meter dicke Bodenplatte des Vorgängergebäudes zu erhalten, muss sie aus statischen Gründen nun doch weichen. In den nächsten Wochen werden also sowohl die Stahlbetonkellerwände als auch das Fundament entfernt. „Ich schätze, dass bis September die Kräne für den Baubeginn stehen werden“, sagte Martin Pässler voraus.

Zwischenzeitlich kommt auch die Gebäudewand des ehemaligen Kaufparks weg, die bislang die Tankstelle samt Waschanlage vor den Abrissarbeiten schützte. Aus Sicht der Planer hat es aber keine substanziellen Veränderungen gegenüber den Plänen wie im Bauantrag gegeben, damit auch keine überraschenden Verzögerungen. „Es ist ein Projekt, das vor allem bei den rechtlichen Details recht kompliziert ist. Wir möchten natürlich gerne alles von Anfang an richtig entscheiden“, erklärte Pässler.

Sein Bruder Andreas Pässler gab derweil noch einmal einen Ausblick, was nach Bauende in drei Jahren auf dem Areal zu erwarten ist: ein neuer, öffentlich zugänglicher Wuppergarten, mit dem endlich das Ziel erreicht wird, die Stadt zur Wupper zu öffnen. 24 neue Bäume, eine teilweise begrünte Fassade, zusätzlicher Wohnraum sowie ein Vollsortimenter in zentraler Innenstadtlage. Eine „Eier legende Wollmilchsau“ nannte es Bürgermeister Frank Steffes, der in dem Vorhaben nahezu alle Wünsche der Politik zur Entwicklung in der Innenstadt erfüllt sah.

Seit 2010 ging die Diskussion, wie sich Leichlingen im Zuge der damaligen Regionale zur Wupper hin öffnen sollte. Den Aufschlag machten seinerzeit Pläne des Architekturbüros Fritschi, die vorsahen, den neuen Stadtpark zu bebauen, um das Gelände an der Wupper zu öffnen. Bekanntermaßen entstand als Reaktion darauf nicht nur die Bürgerinitiative zur Rettung des Stadtparks, sondern auch die Bürgerbefragung im Jahr 2015, die abschließend gegen die Bebauung des Parks votierte. „Als Pässler, Sundermann und Partner schließlich das Grundstück erworben hatten, ging ein positiver Ruck durch die ganze Stadt“, erinnerte sich Steffes beim Spatenstich.

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