Eröffnung an der Mittelstraße Aus dem alten Kino wird jetzt ein Weinhaus

Leichlingen · An der Mittelstraße hat der Leichlinger Kai Staehler eine Vinothek und Cafébar eröffnet. Läuft alles gut, hat er damit große Pläne und könnte sich sogar vorstellen, den ehemaligen Kinosaal wieder mit Leben zu füllen.

 Kai Staehler bezeichnet sich als Genussmensch. Und zu Genuss will er anderen in seinem neuen Laden verhelfen.

Kai Staehler bezeichnet sich als Genussmensch. Und zu Genuss will er anderen in seinem neuen Laden verhelfen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

In das ehemalige Kino an der Mittelstraße kommt wieder Leben: In die Räume, mit Eingangsbereich und Filmsaal fast 340 Quadratmeter groß, ist jetzt der Leichlinger Kai Staehler mit seiner Vinothek und Cafébar „Im alten Kino“ eingezogen. Auf zunächst reduzierter Fläche bietet er aktuell mehr als 100 Weine aus Deutschland, Österreich, Spanien, Portugal, Frankreich, Chile und Südafrika an. Im vorderen Bereich hat er mit seiner Frau Simone Schittelkop eine Bar und eine Art Lounge eingerichtet, wo Gäste mit Blick aus dem großen Frontfenster entspannt Wein trinken können.

Damit aber sind Staehlers Pläne noch nicht zu Ende: „Wenn alles gut läuft, kann ich mir vorstellen, den früheren Kinosaal wieder mit ein paar alten Kinosesseln auszustatten und über einen Beamer Filme zu zeigen.“ Ein „Scala in Klein“ schwebt ihm in Anlehnung an die Opladener Institution vor  – mit Weinabenden, Lesungen und kleinen Konzerten. „Das wäre schon ein Traum“, schwärmt er davon, was in dem Traditionsgebäude möglich sein könnte. In dieser Woche aber ist er erst einmal mit viel Wein und der Cafébar gestartet, feiert an diesem Samstag eine zweite Eröffnung, weil er wegen der Corona-bedingten Hygienevorschriften immer nur zehn Menschen gleichzeitig einlassen darf. „Ich bin wirklich begeistert, wie gut alles angenommen wird“, sagt Staehler nach den ersten Tagen.

Anfang April war bei ihm und seiner Familie die Idee entstanden und gewachsen, sich mit der Vinothek und der Cafébar einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen. Von 2010 bis 2015 hatte er für ein slowenisches Weingut gearbeitet. Bis Corona das jähe Ende bereitete, war er zudem als Eventmanager für große Veranstaltungen im Einsatz, kennt sich mit allen möglichen Formen von Catering aus.

Zum Wein kam er auch, weil er nach eigenem Bekunden ein „Genussmensch“ ist und persönliches Interesse mitbringt. In der nächsten Zeit will er das Geschäft ausbauen, Holztische und zusätzliche Regale anschaffen, punktuell auch Oliven, Gänseleberpastete oder andere Dinge anbieten, die gut zum Wein passen. „Wir werden aber kein Feinkosthändler“, betont Kai Staehler. Er wolle das Geschäft nicht überfrachten. Beim Startsortiment hat er sich auf die Weine konzentriert, die er selber kennt und sich von einem ihm gut bekannten Weinimporteur und dessen Erfahrungsschatz inspirieren lassen. Sein Credo: „Weine sind nicht kompliziert. Am Ende entscheidet der Geschmack jedes Einzelnen.“ Seine Favoriten sind aktuell ein Rosé des Württembergischen Wein- und Sektgutes Hirschmüller und ein Grauburgunder des Rheinhessener Weingutes Wildner. Der portugiesische Vinho Verde, ein spritzig frischer Sommerwein, läuft hingegen bei seinen bisherigen Kunden besonders gut.

Und für Menschen, die keinen Wein bei ihm trinken wollen, hat er einen Geheimtipp: „Wir haben sogar ein Bierchen im Kühlschrank. Es steht nicht auf der Karte, aber wer danach fragt, kriegt eines.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort