Leichlingen Laser-Angriff auf Polizeihubschrauber

Leichlingen · Mit einem Laserpointer hat ein 58-jähriger Leichlinger in der Nacht zu gestern den Piloten eines Polizeihubschraubers geblendet. Die Beamten verfolgten die Strahlen zurück und fanden so den Täter. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr.

 Nächtliche Suchaktion: Mit einem Helikopter dieses Typs durchkämmte die Polizei das Gebiet rund um die Diepentalsperre, als der Laserpointer-Angriff aus dem Bereich Bremersheide erfolgte.

Nächtliche Suchaktion: Mit einem Helikopter dieses Typs durchkämmte die Polizei das Gebiet rund um die Diepentalsperre, als der Laserpointer-Angriff aus dem Bereich Bremersheide erfolgte.

Foto: Polizei

Nicht nur Waldemar Becker wurde es gestern in den frühen Morgenstunden ein wenig mulmig zumute. Der Leichlinger Kommunalpolitiker, der in Diepental wohnt, wurde ebenso wie seine Nachbarn in der Nacht vom andauernden Rotorenlärm eines Hubschraubers aufgeschreckt.

"Der Pilot flog ziemlich tief, und es sah so aus, als leuchte er mit seinem Scheinwerfer direkt in die Fenster der Häuser", berichtete Becker später. "Das war schon sehr ungewöhnlich." Und der Gedanke, dass die Polizei womöglich einen Straftäter in Diepental jage, habe auch nicht gerade beruhigend gewirkt: "Wir wussten ja nicht, was los war."

Die nächtliche Suche per Helikopter galt indes keinem Straftäter, sondern einem vermeintlich suizidgefährdeten 33-Jährigen, wie die Kreispolizei Rhein-Berg gestern mitteilte (siehe auch nebenstehenden Bericht).

Blend-Attacke aus Bremersheide

Doch plötzlich nahm die Aktion eine gefährliche Wendung. Gegen 1.30 Uhr stellte der Pilot nämlich fest, dass er und die Besatzung des Hubschraubers vom Boden aus mit einem Laserpointer geblendet wurden. Die Intensität der Strahlung sei so hoch gewesen, dass die Suche nicht mehr habe fortgesetzt werden können, sagte ein Sprecher gestern.

Was der Angreifer nicht ahnte: Der Polizeihelikopter besitzt eine hochwertige Technik-Ausstattung. Mit deren Hilfe gelang es, die Strahlen zurückzuverfolgen und einer bestimmten Person zuzuordnen. Der Tatort lag im Bereich Bremersheide, der an Diepental angrenzt.

Die Besatzung eines Streifenwagens, der sofort dorthin geschickt wurde, stellte einen 58-jährigen Leichlinger als Täter fest. Der Laserpointer wurde in seiner Wohnung gefunden. "Das war noch nicht einmal ein größeres Gerät", erklärte Polizeisprecher Peter Raubuch auf Anfrage. Und doch sei von dem Laserstrahl für die Hubschrauberbesatzung eine Gefahr ausgegangen.

Der Mann sieht nun einem Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr entgegen. Und das könnte ernste Konsequenzen für ihn haben. Denn das Gesetz sieht für Straftäter, die absichtlich ein Unglück provozieren wollen, sogar Freiheitsstrafen vor. Auch Raubuch bestätigt: "Laserpointer-Attacken sind wirklich kein Kavaliersdelikt." Und sie blieben nicht unentdeckt: Die Polizei sei, wie der aktuelle Fall zeige, sehr wohl in der Lage, Strahlen zurückzuverfolgen.

(RP/rl)
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