Jamaika möchte Wandel im Quartier als Chance nutzen Koalition will Förderung für Cremers Weiden

Leichlingen · Die Stadt soll Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen nutzen, um ein Wohnkonzept mit Modelcharakter zu entwickeln. Die Jamaika-Koalition wünscht sich Gespräche mit Immobilieneigentümern und Landesministerium.

 Luftbild von Cremers Weiden aus dem Jahr 1971. Damals wurde die Siedlung weitgehend realisiert. 

Luftbild von Cremers Weiden aus dem Jahr 1971. Damals wurde die Siedlung weitgehend realisiert. 

Foto: sammlung stadtarchiv

Die Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP will die Siedlung Cremers Weiden – immerhin rund 60 Jahre alt – zukunftsfähig machen. In einem Schreiben an den Bürgermeister beantragen die Koalitionäre, „Gespräche mit den Eigentümern aufzunehmen mit dem Ziel, ein nachhaltiges energetisches, generationenübergreifendes, integratives und sozialökonomisches Modernisierungskonzept für die Siedlung „Cremers Weiden“ zu erstellen, welches unter anderem die bereits geplanten Entwicklungen (InHK Leichlingen) berücksichtigt.“ Anschließend sollten gemeinsam mit den Immobilieneigentümern Gespräche mit dem NRW-Bauministerium zur konkreten Prüfung von Maßnahmen im Rahmen der Wohnraumförderung und Modernisierungsoffensive+ aufgenommen werden.

Hintergrund des Antrags: Der heutige Sozialraum Cremers Weiden bietet laut Jamaika-Koalition von seiner Grundstruktur viele Potenziale. „Die stadtnahe Lage mit großzügigen Grünflächen und altem Baumbestand sowie die Grundschule, der Kindergarten, das Frei- und Hallenbad sowie die Stadtparks machen den Standort sowohl für junge Familien als auch Senioren interessant“, betonen die Politiker. In den letzten Jahrzehnten hätten Anwohner und Eigentümer gewechselt, Gebäude und Spielplätze seien in die Jahre gekommen oder hätten Schaden durch das Hochwasser genommen. „Ein Generationenwechsel hat bereits begonnen und so kann eine Modernisierung zusätzlich als Chance betrachtet werden, um sowohl generationenübergreifendes Wohnen zu ermöglichen als auch ein zukunftsorientiertes integratives Wohnkonzept mit Modelcharakter entstehen zu lassen“, heißt es im Antrag.

Das Land Nordrhein-Westfalen bietet dafür Unterstützung - über die Wohnraumförderung der NRW.Bank oder über die Modernisierungsoffensive+ des Bauministeriums, das Eigentümern ermögliche, zinsgünstige Darlehen inklusive Tilgungsnachlässen von 20 Prozent aufzunehmen, bei ökologischem Dämmen und Einhaltung energetischer Standards sogar bis zu 30 Prozent.

„Gefördert wird weiterhin beispielsweise barrierefreies Wohnen, Schutz vor Einbruch und die Erstellung von Quartierskonzepten. Die Modernisierungsoffensive+ fördert insbesondere Dach- und Fassadenbegrünung, Verwendung langlebiger Baustoffe, integrierte Photovoltaikmodule und vieles mehr“, berichten die Politiker. Mit den Förderungen sei eine Mietpreis- und Belegungsbindung für 20 oder 25 Jahre verbunden. Zu den Beispielprojekten aus der Umgebung, die diese Fördermöglichkeiten bereits genutzt haben, gehört der Weegerhof in Solingen.

(inbo)
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