Leichlingen Land gibt Ganztag für Realschule frei

Leichlingen · Die Ungewissheit hat ein Ende: Das Land NRW hat dem Antrag der Leichlinger Realschule an der Wupper stattgegeben, künftig auf Ganztagsunterricht umzustellen. Sie wird ab dem kommenden Schuljahr erfolgen.

 Lehrerin Stephanie Göddel und Schulleiter Lothar Becker präsentierten den Schülern und der Öffentlichkeit gestern nicht nur stolz die neuen Medien, sie verkündeten bei der Gelegenheit auch die Ganztags-Genehmigung durch die Kölner Bezirksregierung.

Lehrerin Stephanie Göddel und Schulleiter Lothar Becker präsentierten den Schülern und der Öffentlichkeit gestern nicht nur stolz die neuen Medien, sie verkündeten bei der Gelegenheit auch die Ganztags-Genehmigung durch die Kölner Bezirksregierung.

Foto: Ralph Matzerath

Nun ist es offiziell: Die Realschule an der Wupper hat am Montag die Genehmigung der Kölner Regierungspräsidentin erhalten, ab dem kommenden Schuljahr (2012/13) in den gebundenen Ganztagsunterricht einzusteigen. Noch vor kurzem stand diese Entwicklung auf der Kippe, hielt sich doch die Version, das Land finanziere vorrangig die politisch gewollten neuen Sekundarschulen, so dass für Ganztagsschulen das Geld fehle.

"Wir haben trotzdem ein Konzept für den Ganztagsunterricht an unserer Schule erarbeitet und bei der Bezirksregierung eingereicht", erklärte Schulleiter Lothar Becker den positiven Bescheid. Das habe Regierungspräsidentin Gisela Walsken offenbar überzeugt, so dass die Leichlinger Realschule nun die einzige im Kreisgebiet sei, die nicht mit der örtlichen Hauptschule zur Sekundarstufe fusioniere. Im Oberbergischen Kreis gelte das noch für die Gemeinde Lindlar.

Das Realschulkollegium reagierte positiv auf die Entscheidung. Lothar Becker: "Wir hatten im Jahr 2010 beschlossen, dass wir in den gebundenen Ganztag einsteigen, sofern die Rahmenbedingungen wie Mensa, Ganztagsaufenthaltsräume, Lehrerarbeitsplätze und Sportflächen geschaffen werden. Die Stadt hat ihre Zusagen gehalten, so dass wir jetzt positiv an die Sache herangehen."

Natürlich müsse man in den Ganztag hineinwachsen, vieles ausprobieren. "Bildungspolitisch ist das schließlich eine kleine Revolution", sagte der Realschulrektor. Das Ganztagskonzept der Realschule sieht unter anderem folgende Punkte vor: Die Schule strebt eine Kooperation mit ortsansässigen Sportvereinen, mit der Musikschule und den Kirchen an, um den Kindern und Jugendlichen ein möglichst vielfältiges Angebot zu machen. So sei es denkbar, zukünftig beispielsweise den Konfirmationsunterricht in den Ganztag einzubinden.

Geplant ist auch die Einführung von Lernzeiten. Diese könnten für die neuen Fünftklässler die "klassischen" Hausaufgaben ablösen und durch individuelle Lernpläne ersetzen. Denkbar ist auch, dass die Schüler ihre Hausaufgaben während klassengebundener Lernzeiten machen. Um die Beratungs- und Präventionsarbeit auszubauen, will die Realschule außerdem in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium und dem Schulträger für beide Schulen einen zusätzlichen Schulsozialarbeiter anfordern.

Weitere pädagogische Schwerpunkte setzt sie zudem im künstlerischen, musischen und sportlichen Bereich: Zusammenarbeit mit ortsansässigen Künstlern und Kunstausstellungen stehen ebenso auf der Agenda wie die Ausweitung des Pausensports und des Sport-AG-Angebots durch Sportlehrer und -vereine. Damit auch die berufliche Orientierung nicht zu kurz kommt, könnten im Ganztagsbetrieb im Zusammenhang mit den erweiterten Berufswahlangeboten Berater in den Unterricht einbezogen werden. Last but not least sollen auch die Eltern die Möglichkeit haben, sich in den Ganztag einzubringen: Inwieweit sie zur Mitwirkung bereit sind, will die Realschule an der Wupper demnächst in einer Umfrage ermitteln.

(inbo)
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