Leichlingen Lärm-Ärger in der Balker Aue

Leichlingen · Weil am Samstag beim Oktoberfest in der Balker Aue auch nach 24 Uhr bei lauter Musik ausgelassen gefeiert wurde, rief ein Anwohner die Polizei. Auch andere Anwohner fühlten sich durch die Musik gestört.

 Im Festzelt in der Balker Aue wurde am Samstag ausgelassen bei lauter Musik gefeiert – auch nach Mitternacht. Viele Anwohner fühlten sich durch den Lärm gestört. www.rp-online.de/leverkusen

Im Festzelt in der Balker Aue wurde am Samstag ausgelassen bei lauter Musik gefeiert – auch nach Mitternacht. Viele Anwohner fühlten sich durch den Lärm gestört. www.rp-online.de/leverkusen

Foto: Uwe Miserius

Weil am Samstag beim Oktoberfest in der Balker Aue auch nach 24 Uhr bei lauter Musik ausgelassen gefeiert wurde, rief ein Anwohner die Polizei. Auch andere Anwohner fühlten sich durch die Musik gestört.

Eigentlich wollte sich Hans-Dieter Sturm am Samstag einen ruhigen Fernsehabend mit seiner Frau machen. Doch an Ruhe war nicht zu denken. Denn bei der zweiten Auflage des Leichlinger Oktoberfestes — diesmal in der Balker Aue — wurde getanzt, geschunkelt und getrunken.

"Bis weit nach 24 Uhr", beklagt Sturm, Anwohner der Oskar-Erbslöh-Straße. Gegen 0.20 Uhr hatte der 58-Jährige dann genug von den "wummernden Bässen" und griff zum Hörer: "Ein Ende war nicht absehbar, deshalb habe ich die Polizei gerufen", berichtet Sturm. "Die Lautstärke war bereits von Anfang an unzumutbar. Man konnte sein eigenes Wort nicht verstehen."

"Unzumutbarer Lärm"

Auch Doris Rohr, Vermieterin eines Hauses an der Oskar-Erbslöh-Straße spricht von "unzumutbarem Lärm". "Die Fenster haben geklirrt, alles hat vibriert, den Fernseher konnte man nicht verstehen, auch Ohropax haben nicht geholfen", beschreibt die 74-Jährige die Situation am Samstagabend gegen 22 Uhr.

Der Rat hatte mit großer Mehrheit dafür gestimmt, dass am Samstag auch mit lauter Musik bis 24 Uhr gefeiert werden darf. Zuvor hatten Mitglieder einer Bürgerinitiative dagegen argumentiert (wir berichteten). Hans-Dieter Sturm hatte das Bürgerbegehren "in Schwung gebracht".

Auch Karin Bredies war am Samstagnacht kurz davor, die Polizei zu rufen: "Wenn um halb eins nicht Schluss gewesen wäre, hätte ich angerufen", betont die 54-Jährige. "Ich habe die ganze Zeit vor dem PC gesessen und gewartet, dass der Lärm endlich vorbei ist." Mitzufeiern kam für die 54-Jährige nicht in Frage. "Wir haben zwar eine Freikarte bekommen, aber dadurch lassen wir uns nicht Ruhigstellen", betont Bredies. "Ein weiteres Oktoberfest in der Balker Aue werden wir zu verhindern wissen", sagt Bredies weiter.

Ein Sprecher der Polizei bestätigte gestern auf Anfrage, dass es am Samstag um 0.25 Uhr einen Einsatz wegen Ruhestörung gegeben habe. "Als die Kollegen vor Ort waren, war die Musik aber bereits aus", so der Sprecher weiter. Er sprach von einem "ruhigen Verlauf".

Sturm hofft, dass das Oktoberfest in der Balker Aue eine einmalige Sache bleibt. Auf den Lärm wolle man mit einem Schreiben an die Stadtverwaltung reagieren.

Veranstalter Rolf Ischerland sagte gestern auf Anfrage: "Um zehn nach zwölf war die Musik aus. Es gab überhaupt keine Probleme."

(RP/rl)
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