Leichlingen Kupferhämmer stehen bald Am Hammer

Leichlingen · Um die 300 Jahre alten Überreste der beiden Kupferhämmer an der Villa Weyermann vor dem Verfall zu retten, sollen die Holzstämme im Sommer umgebettet und konserviert werden. Neuer Standort: eine nahe gelegene Verkehrsinsel.

 Während der Sommerferien sollen die stark verwitterten Holzstämme konserviert und in die Mitte des Wendehammers Am Hammer versetzt werden.

Während der Sommerferien sollen die stark verwitterten Holzstämme konserviert und in die Mitte des Wendehammers Am Hammer versetzt werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Seit 1976 stehen die 300 Jahre alten Fundamentbalken der Kupferhämmer aus Eichenholz vor der Villa Weyermann. Im Sommer sollen sie an die nahe gelegene Verkehrsinsel an der Wendeschleife der Schulbushaltestellen Am Hammer versetzt werden. Grund ist zum einen ein Besitzerwechsel der Villa Weyermann, Am Hammer 9 — die Fundamente sollen von dem Privatgrundstück auf eine öffentliche Fläche versetzt werden. Zum anderen sollen die Artefakte am neuen Standort besser vor Verwitterung geschützt werden. Zwei Teile sind jedoch so stark beschädigt, dass sie künftig im Stadtarchiv aufbewahrt werden sollen.

Neuer Standort für die denkmalwerten Fundamente soll die bepflanzte Verkehrsinsel an der Wendeschleife der Schulbushaltestellen sein. "Dort sind sie gut sichtbar in unmittelbarer Nähe ihres Entdeckungsortes Am Hammer", sagt Stadtsprecherin Ute Gerhards.

Im Jahre 1715 erbaute der Kölner Bankier Wilhelm Hack (1678-1758) an der Wupper in Leichlingen zwei Hämmer, um hier die Rohlinge (Münzplättchen) für die Münze in Düsseldorf schlagen zu lassen. Die mit Wasserkraft angetriebenen Hämmer waren bis Anfang des 19. Jahrhunderts in Betrieb.

Sie wurden mit dem Einzug Napoleons endgültig stillgelegt und verfielen.

Die Fundamente konnten bei den Ausschachtungsarbeiten für die Städtische Gemeinschaftshauptschule Am Hammer freigelegt werden. Teile der noch gut erhaltenen Fundamente sind seit 1976 vor der Villa Weyermann aufgestellt.

Damit der Schulbetrieb nicht beeinträchtigt wird, sollen die Fundamente in den Sommerferien ihren Standort wechseln. Bis September wird die entsprechende Verkehrsinsel umgestaltet: Sie soll leicht erhöht und die Bepflanzung von den Mitarbeitern des Bauhofs entfernt werden. Die Verkehrsinsel erhält eine Laufzeile aus Naturstein und eine innere Umfassung aus Rollrasen. Die Fläche, auf der die Fundamente platziert werden, besteht aus Schotter, "damit das Regenwasser ablaufen kann und die Bodenfeuchtigkeit minimiert wird", teilt die Stadt mit. Der neue Standort für die Kupferhämmer-Fundamente ist ringsherum durch Natursteine geschützt, um die Überreste vor vorbeifahrenden Autos zu schützen. "Die konservatorische Erhaltung der Eichenstempel (Imprägnierung) erfolgt fortan fachmännisch jährlich durch einen Mitarbeiter des Bauhofs", kündigt die Stadt an.

Auch die Informationstafel mit dem erklärenden Text zur Geschichte der Fundstücke soll erneuert werden und ihren Platz im Kreisel finden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort