Leichlingen Kritik an Party-Konzept und Karnevalszelt-Lärm

Leichlingen · Party-Lärm am Bahnhof und der Umzug des Karnevalszelts von der Postwiese in den Alten Stadtpark sorgen weiter für Aufregung.

 Die Gäste der Alten Schalterhalle haben Spaß, die Nachbarn hinterher den Ärger: Betreiber Thomas Ribbeck steht in der Kritik.

Die Gäste der Alten Schalterhalle haben Spaß, die Nachbarn hinterher den Ärger: Betreiber Thomas Ribbeck steht in der Kritik.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Krach am Bahnhof und demnächst auch am Alten Stadtpark? Der Umzug des Karnevalszelts von der Postwiese in den Alten Stadtpark , der im Zuge von Umbauarbeiten zur Regionale 2010 nötig geworden ist, hat zu Reaktionen bei unseren Lesern und RP-Online-Nutzern geführt. Anwohner des Stadtparks hatten berichtet, dass sie durch das Karnevalszelt "Lärm und Wildpinkler" befürchteten.

"Ich kann verstehen, dass die Anwohner Bedenken haben", schreibt der RP-Online-Nutzer "Hyperle". Schließlich habe es auch an der Postwiese, dem bisherigen Standort des Partyzelts, Probleme gegeben. Dort hätten sich "alkoholisierte männliche Jugendliche" in die Büsche begeben und in die "angrenzenden Gärten uriniert". "Dazu dann noch die laute Musik aus dem Lärmzelt", moniert er.

Zu der Tatsache, dass es sich beim Karneval um ein Brauchtumsfest handele und es rechtlich größere Spielräume, etwa was das Veranstaltungsende betreffe, gebe schreibt "Hyperle": "Gut für den Veranstalter, das schwemmt den ein oder anderen Euro mehr" in die Kasse. "Schade für die Anwohner: es ist zu befürchten, dass sich rund um das Zelt wieder unschöne Szenen abspielen werden", gerade nachdem der Busbahnhof neugestaltet wurde. Schaun wir mal, wie es nach den jecken Tagen rundherum aussieht. Ich hoffe mal, dass genug Kräfte von Seiten der Stadt eingesetzt werden", betont der Nutzer.

"Was sind denn vier Tage Krach im Stadtpark?, fragt eine entrüstete Leserin, die namentlich nicht genannt werden möchte, (Name der Redaktion bekannt).

"Wir haben Wochenende für Wochenende Lärm vor der Tür, weil angetrunkene Jugendliche oft bis morgens um neun Uhr ausgelassen in der Alten Schalterhalle am Bahnhof feiern und anschließend Radau auf der Straße machen", berichtet die Anwohnerin.

"Mein Mann und ich kommen seit geraumer Zeit freitags nicht mehr ohne Schlaftabletten zur Ruhe. Der Party-Krach ist unerträglich, das geht so nicht mehr weiter", betont die Rentnerin, die schon seit 25 Jahren am Bahnhof wohnt. "Auch Wildpinkler erleben wir jedes Wochenende."

Doch nicht nur das: "Kurz vor Weihnachten wurden unsere Biotonnen umgetreten", berichtet sie. "Ich war schon mehrfach beim Ordnungsamt. Die sagen mir aber immer, dass sie nichts machen können." Die Rentnerin kündigte an, demnächst erneut das Ordnungsamt aufzusuchen. "Das geht so einfach nicht weiter, der Laden muss zugemacht werden." Auch Verkehrsschilder seien am Bahnhof schon umstoßen worden. "Ich habe mehrfach die Polizei gerufen, aber bevor die vor Ort sind, sind die Täter längst über alle Berge."

Am vergangenen Wochenende war es vor der Alten Schalterhalle zu einer Schlägerei gekommen. Dabei waren zwei Personen leicht verletzt worden, darunter auch der Betreiber der Alten Schalterhalle, Thomas Ribbeck. Ribbeck, der die Alte Schalterhalle Ende 2011 mit neuem Konzept übernommen hatte, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Er vermietet den Raum seither für private Feiern, regelmäßig gibt es auch öffentliche, themenbezogene Partys, für die Ribbeck nach RP-Informationen keine Konzession besitzen soll.

Das hatte das Ordnungsamt vor wenigen Tagen auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren wollen: Es handele sich um ein laufendes Verfahren, teilte Ordnungsamtsleiter Thomas Knabbe mit (wir berichteten).

(RP/rl)
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