Leichlingen Kreisverkehr Germaniabad löst Debatte um Radler aus

Leichlingen · Die Ankündigung, den Unfallschwerpunkt für 20 000 Euro unter anderem mit neuer Beleuchtung zu entschärfen, hat Kritik ausgelöst.

 In die Kritik geraten: das Verhalten von Fahrradfahrern am Kreisverkehr Germaniabad.

In die Kritik geraten: das Verhalten von Fahrradfahrern am Kreisverkehr Germaniabad.

Foto: Uwe Miserius

Eigentlich sind Stadtverwaltung, Polizei und Straßen.NRW zuversichtlich, den insbesondere durch Unfälle mit Fahrradfahrern in die Kritik geratenen Kreisverkehr am Germaniabad entschärfen zu können. Doch einen Tag, nachdem sie die Gegenmaßnahmen verkündet hatten, ist eine Debatte um Verkehrsdisziplin der Radler entbrannt.

Die Polizei hatte den Kreisel im vergangenen Jahr als Unfallschwerpunkt eingestuft – allein 2011 gab es dort neun schwere Unfälle, davon sechs mit Radfahrern. Gehölzrückschnitte zur besseren Einsehbarkeit der Verkehrszeichen, erneuerte Markierungen und die für Mitte des Monats vorgesehene Installation einer DIN-gerechten Beleuchtung sollen helfen, die Situation rund um den Kreisel zu entspannen. 20 000 Euro lässt sich das Land, das für die Straße in diesem Bereich zuständig ist, die Maßnahmen kosten.

In der Leichlinger Bevölkerung hat die Ankündigung jedoch gemischte Reaktionen hervorgerufen. Bei RP Online im Internet wird denn auch kräftig diskutiert und sowohl über die Ursachen der Unfälle gestritten, als auch über den Weg zur Lösung des Problems. Da gehen die Meinungen teilweise deutlich auseinander.

Leser Franz J. beispielsweise stellt fest: "Ein aus Richtung Balken mit hohem Tempo im Schatten der vor dem Kreisverkehr haltenden Autos anfahrender Radler ist für den aus dem Kreisverkehr in Richtung Witzhelden ausfahrenden Autofahrer wirklich erst in der letzten Sekunde sichtbar, wenn er dann über den Zebrastreifen rauscht." Da helfe auch eine bessere Beleuchtung des Kreisels nicht, sondern nur Absteigen vor dem Zebrastreifen. "Noch besser wäre eine Barriere, wie sie am Übergang Neukirchener Straße auf Höhe des Rathauses installiert ist", schreibt der Leser weiter.

Das Fahrverhalten der Radler haben gleich mehrere Verfasser von Internet-Kommentaren zum Anlass von Kritik genommen. Diese dürften zwar über den als Radweg markierten Teil des Zebrastreifens fahren und so die Straße kreuzen, ohne abzusteigen – doch das Tempo sei oft viel zu hoch. Ein weiterer Leser wirft den Bau-Verantwortlichen "Fehlplanung" vor: "Da ich Radfahrer und Autofahrer bin, kann ich sagen, der Kreisel ist mies umgesetzt worden", schreibt er. "Ich hätte als Autofahrer beinahe einen Radfahrer angefahren und wäre als Radfahrer beinahe mehrmals von Autos angefahren worden." Durch das Kunstwerk in der Mitte sei die Sicht auf den fließenden Verkehr behindert, "das betrifft alle Verkehrsteilnehmer".

Die Stadt Leichlingen gab zu den Auswirkungen der Skulptur gestern keine Stellungnahme ab. Allerdings könnte eine Einschätzung der Stadt Leverkusen in diesem Punkt weiterhelfen. Dort hieß es zu einem ähnlichen Vorwurf nämlich unlängst, es sei durchaus beabsichtigt, die Sicht auf einen Kreisverkehr in Teilen zu behindern – einfach, damit die Autofahrer sich ihm vorsichtiger nähern. Am Germaniabad ist dieser Effekt bisher offenbar ausgeblieben.

(RP)
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