Leichlingen Kompromiss für die Stadtmitte

Leichlingen · Die Stadt sieht sich hinsichtlich der Bebauung des neuen Stadtparks bestätigt und hält an der Ansiedlung eines Vollsortimenters fest. In einer erneut überarbeiteten Version der Innenstadtgestaltung soll aber – zugunsten von mehr Grünfläche – ein anderes Gebäude deutlich verkleinert werden.

Die Stadt sieht sich hinsichtlich der Bebauung des neuen Stadtparks bestätigt und hält an der Ansiedlung eines Vollsortimenters fest. In einer erneut überarbeiteten Version der Innenstadtgestaltung soll aber — zugunsten von mehr Grünfläche — ein anderes Gebäude deutlich verkleinert werden.

Auch der neue Plan sieht ein großes, fast quadratisches Gebäude anstelle des neuen Stadtparks vor. Entsprechend bestätigte Bürgermeister Ernst Müller gestern die RP-Information, dass ein "Rechts-Gutachten uns in unserer Auffassung bestärkt hat".

Die Verwaltung hatte den Kaufvertrag zwischen Stadt und dem ehemaligen Park-Eigentümer Günter Cremer prüfen lassen. Ergebnis: Die darin enthaltene Einschränkung für eine Bebauung des Geländes ist offenbar nicht mehr bindend. Details des Gutachtens will Müller bekanntgeben, nachdem er diese mit den Erben Cremers besprochen habe.

Gerichtstermin am 25. Mai

Während dieses Hindernis auf dem Weg zur Neugestaltung der Innenstadt für die Stadt ausgeräumt scheint, wird ein weiterer Termin mit Spannung erwartet: Am 25. Mai befasst sich das Verwaltungsgericht Köln mit der möglichen Zulassung des Bürgerbegehrens, durch das eine Bebauung des Parks verhindert werden soll.

Unabhängig vom Ausgang (und dem Gang durch weitere Instanzen), erläuterte Müller, könnten die Planungen weitergehen: "Aus juristischer Sicht hat ein Urteil keine aufschiebende Wirkung." Fraglich sei aber, ob die Politik im Falle eines Zulassens des Begehrens die Pläne weiter vorantreiben würde.

Aber der Stadtrat kommt erst nach der Verhandlung in Köln zusammen. Am 9. Juni steht der jüngste Plan zur Gestaltung der Innenstadt auf der Tagesordnung (zuvor beschäftigt sich der Bauausschuss am 16. Mai damit). In einigen Punkten wurden Veränderungen vorgenommen: An der Ansiedlung eines Vollsortimenters im Stadtpark wird festgehalten.

Dessen Fläche könnte sich aber auf das Erdgeschoss beschränken. Statt Handel könnten in den beiden Obergeschossen eine Pflegeeinrichtung und barrierefreie Wohnungen entstehen. Damit würden sich die Geschosshöhen und somit die Höhe des Gebäudes verringern (die Grundfläche soll unverändert bleiben). Damit könnte auch die Tiefgarage kleiner ausfallen.

Als Kompromissvorschlag in Richtung der Gegner einer Park-Bebauung ist der angedachte Wegfall eines Querriegels entlang der Neukirchener Straße zu werten. Im Bereich der Tankstelle soll — entgegen älteren Plänen — ein deutlich verkleinertes Gebäude (mit Markthalle, Wohnungen und Gastronomie) entstehen. Die somit frei gewordene Fläche in Wupper-Nähe könnte begrünt und in einem Teil Außengastronomie zugelassen werden.

Das Bibliotheksgebäude ist nicht mehr freistehend geplant, sondern soll ans Rathaus angebaut werden und könnte Platz für Archiv und Stadtmuseum bieten. Für die Errichtung der beiden Gebäude westlich der Neukirchener Straße gebe es mehrere Interessenten — darunter auch die Investoren für den Vollsortimenter. Eine Umsetzung der Pläne könnte binnen zwei Jahren erfolgen, "wobei der Kaufpark zunächst in das neu errichtete Vollsortimenter-Gebäude umziehen würde, bevor sein altes Gebäude abgerissen würde", sagte Müller, der den neuen Plan bei einer Info-Veranstaltung vorstellen will.

(RP)
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