Klimastrategie für die Blütenstadt Ziel in Leichlingen: Stadt soll 2035 klimaneutral sein

Leichlingen · Klimamanagerin Monika Meves will rund 3300 Tonnen CO2 der Stadt auf null reduzieren. Ein ambitioniertes Ziel, dass die Umsetzung verschiedener Maßnahmen erfordert.

 Monika Meves, Klimaschutzmanagerin der Stadt, stellte die Leitsätze und Maßnahmen der Klima-Strategie vor.

Monika Meves, Klimaschutzmanagerin der Stadt, stellte die Leitsätze und Maßnahmen der Klima-Strategie vor.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Etwa 15.000 Kilometer in einem Mittelklasse-Benziner muss ein Berufspendler im Jahr zurücklegen, um knapp 3000 Tonnen CO2 in die Atmosphäre zu pusten. Etwas mehr produziert derzeit die Verwaltung. Ein hoher Wert, den es bis 2035 zu senken gilt. Das hat sich Klimamanagerin Monika Meves mit der Klimastrategie für die Blütenstadt fest vorgenommen. Und das sei alles andere als utopisch, obgleich Investition und Ausdauer von Nöten seien, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen. „Es ist ein dickes Brett, aber machbar“, sagt die Klimamanagerin überzeugt.

Insgesamt zwölf größere Maßnahmen nennt Meves in der Klimastrategie, die sie dem Ausschuss für Klimaneutralität, Umwelt und Zukunftsfragen vorstellte. Darin enthalten ist etwa die Erstellung von internen Richtlinien für nachhaltiges Bauen und Sanieren kommunaler Gebäude, die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED und der Wärmeversorgung aller kommunalen Gebäude auf erneuerbaren Energien.

Der erste Punkt sei bereits von der Gebäudewirtschaft und dem Tiefbauamt zu 25 Prozent umgesetzt. Diese haben sich bereits Gedanken über Richtlinien zum nachhaltigen Bauen und Sanieren gemacht: So könnte künftig festgesetzt werden, dass bei Neubau oder Sanierung kommunaler Gebäude ein gewisser Prozentsatz an wiedergewonnen und verwertbaren Baustoffen zum Einsatz kommt, ebenso wie Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien. Oder dass bei neuen Gebäuden flächensparend gebaut werde. Mit dieser Richtlinie würde die Stadt eine Vorbildfunktion einnehmen und diese auch bei anderen Projekten privater Bauunternehmen zur Anwendung kommen.

Für die Umsetzung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements müsste der städtische Fuhrpark umgerüstet werden. Statt Autos mit Verbrennungsmotor gebe es E-Räder für kurze Dienstwege, für lange Fahrten Carsharing. Das Konzept würde je nach Umfang bis zu 40.000 Euro kosten, wobei gut 80 Prozent der Ausgaben gefördert werden können.

Von den rund 3200 Leuchtpunkten in der Stadt seien aktuell knapp 200 mit LED-Technik ausgestattet. Durch den kompletten Austausch würde die Stadt fast 70.000 Euro im Jahr an Stromkosten sparen, rechnet Meves vor. Zudem wäre auch der Unterhaltungsaufwand der neuen Leuchten geringer.

Ein Großteil der 3340 Tonnen CO2-Emissionen, die durch die Stadt verursacht werden, ließen sich durch die Umstellung der Wärmeträger auf erneuerbare Energien auf 120 Tonnen reduzieren.

Am Ende eines langen Maßnahmenkataloges und dessen Umsetzung würde die Stadt 230 Tonnen Emissionen in ihrer CO2-Bilanz haben, die schließlich bis zur absoluten Klimaneutralität über CO2-Zertifikate und Ausgleichszahlungen kompensiert werden können. Derzeit liege eine Tonne bei 30 bis 50 Euro. Mit dem Geld werden an anderen Orten der Welt, zum Ausgleich der hier verursachten Emissionen, Klimaprojekte finanziert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort