Leichlingen Klage gegen den Wohnpark Alte Post

Leichlingen · Nachdem Maria Hoffmann die Gaststätte Zur Alten Post aufgegeben hat, sollen auf dem Parkplatz ein Acht- und ein Sechs-Familienhaus gebaut werden. Das Projekt verzögert sich wegen einer Klage bis zum Oberverwaltungsgericht.

Die Kirmes wird erstmalig zum Erntedank- und Heimatfest in Witzhelden nicht mehr auf dem Parkplatz der Gaststätte Zur Alten Post stattfinden können. Denn Wirtin Maria Hoffmann hat ihre Gaststätte mit dem Parkplatz verkauft. Der neue Besitzer Hans-Hugo Hungerberg aus Opladen plant den Bau eines Acht- und eines Sechs-Familien-Hauses auf dem rückwärtigen Gelände.

Die unter Denkmalschutz stehende Gaststätte werde nicht mehr gastronomisch genutzt. Sie werde restauriert und wahrscheinlich zur Gewerbenutzung vorgesehen, sagt Hungerberg. Für seinen Wohnpark plant Hungerberg außerdem eine Tiefgarage mit 30 Einstellplätzen, die von den Mietern oder Wohnungskäufern der beiden Häuser genutzt werden kann. Allerdings gestaltet sich für den Immobilienunternehmer das Projekt Witzhelden äußerst zäh und problematisch: "Wegen einer Nachbarschaftsklage gibt es jetzt schon eine fast zweijährige Verzögerung", berichtet der Investor. Nachbarn hätten Einwände geltend gemacht, der neue Baukörper werde zu hoch und nehme ihnen die Sicht. Das Verwaltungsgericht habe dieser Klage zwar nicht stattgegeben, es bestehe aber noch eine Antragsfrist auf Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster, berichtet Hungerberg.

"Ich gehe zwar davon aus, dass die Klage auch in Münster abgewiesen wird, aber das kostet alles Zeit und Geld", sagt Hungerberg. Unverständnis äußert auch Maria Hoffmann, die ehemalige Wirtin und Verkäuferin der Gaststätte und des Grundstückes mit dem Parkplatz. "Meine Kinder haben schon vor Jahren nach hinten hinaus gebaut. Ihre Häuser sind höher als die von Herrn Hungerberg geplanten. Und da hat sich niemand beschwert." Auch hätten die Zugezogenen doch von Anfang an gewusst, dass es sich bei dem Grundstück um Bauland handele: "Wenn man dahin zieht, dann weiß man doch, dass da eines Tages auch gebaut werden kann", sagt Hoffmann.

Hungerberg betonte gegenüber der RP, dass er lediglich zwei Geschosse für seine Häuser plane. Aus Gründen der Barrierefreiheit solle es aber trotzdem Aufzüge in den Wohnhäusern geben, die aber keine reinen Senioren-Wohnanlagen werden sollen. Der Wohnpark sei für alle Generationen gedacht. Und es gebe auch bereits zahlreiche Interessenten, die er aber wegen der Nachbarschaftsklage bislang nur auf eine Warteliste setzen könne. Dabei sei seine Bauvoranfrage von der Stadt Leichlingen ebenso positiv entschieden worden, wie auch das Baugenehmigungsverfahren. Nun hofft er, dass sich das Oberverwaltungsgericht Münster zu einer schnellen Entscheidung durchringt.

(RP)
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