Leichlingen Kirchstraße: Baufirmen im Clinch

Leichlingen · Weil zwei beteiligte Firmen offenbar miteinander streiten, können die abschließenden Asphaltarbeiten an der Kanalbaustelle Kirchstraße vorerst nicht wie geplant beendet werden. Der Stadt sind die Hände gebunden.

Eigentlich hätte in dieser Woche der Verkehr auf der Kirchstraße wieder durchgängig fließen sollen. Doch gestern musste Lars Helmerichs, der Chef des städtischen Abwasserbetriebes, bekanntgeben: "Wann die Arbeiten beendet werden können, ist ungewiss. Uns als Stadt sind die Hände gebunden."

Der Grund: Zwei der an der Kanalbaustelle Kirchstraße beteiligte Firmen liegen offenbar miteinander im Streit. Und das Unternehmen, das die abschließende Asphaltdecke auftragen sollte, hat sich Helmerichs zufolge im Laufe der Auseinandersetzung dazu entschlossen, die Baustelle zu verlassen. Konsequenz: Nichts geht mehr.

"Ich bin selbst noch zur Baustelle hinausgefahren, um eventuell eingreifen zu können, aber da war es schon zu spät", berichtete der städtische Betriebsleiter gestern auf Anfrage.

"Mir tut das total Leid"

Wann und wie es weitergeht, kann momentan noch keiner sagen. "Das federführende Unternehmen hat dem anderen jetzt eine Frist gesetzt, die Arbeiten bis morgen zu beenden", sagte Helmerichs. Aber dass dies tatsächlich Wirkung zeige, sei fraglich. Auch mit einer möglichen Ersatzvornahme sei gedroht worden. Ein anderer Unternehmer, der einspringe, finde sich aber natürlich auch nicht von heute auf morgen."

Ob Tage oder Wochen bis zum Abschluss der Kanalbaustelle vergehen – das steht momentan noch in den Sternen. "Mir tut das total Leid für die Anwohner", betonte Helmerichs. Aber an dieser Zuspitzung trage die Stadt keine Schuld: "Wir hoffen, dass es so schnell wie möglich weitergehen kann." Immerhin hängt an der Kanalbaustelle auch die viel kritisierte Umleitungsstrecke über die K 10 und den Bereich Hülstrung. Solange die Kirchstraße nicht freigegeben werden kann, muss die Umleitung bestehen bleiben.

Auch die Leichlinger Politik hat inzwischen Wind von der aktuellen Entwicklung bekommen. So schrieb SPD-Ratsherr Dr. Reinhard Schüren gestern in einem offenen Brief an die Stadt, er habe am Rande der Ratssitzung erfahren, "dass sich die Freigabe der Straße auf unbestimmte Zeit verzögern" könnte.

Schüren: Appell an die Stadt

In einem Appell an die Stadt brachte er jetzt auch noch einmal das Argument der belasteten Hülstrunger Anwohner vor und fügte dann hinzu: "Deshalb möchte ich Sie im Interesse der betroffenen Bürgerschaft bitten, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, um zusammen mit dem Abwasserbetrieb die drohende Verzögerung der Fertigstellung der Kirchstraße abzuwenden."

(RP)
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