Der Textildiscounter KiK, der voraussichtlich ins alte "Ihr-Platz"-Gebäude in der Brückenstraße zieht, wollte offenbar ursprünglich in die ehemalige Postfiliale im Brückerfeld. Der Wunsch scheiterte jedoch an der Einstellung des Vermieters. "Zum Glück sind wir nicht in der Situation, dass wir solche Billigmärkte annehmen müssen", begründete Oliver Domscheit, Geschäftsführer der gleichnamigen Eigentümergemeinschaft, am Dienstag gegenüber unserer Zeitung die Entscheidung.

Das in Bad Godesberg ansässige Unternehmen, dem auch das Ladenlokal der ehemaligen Schlecker-Filiale im Brückerfeld gehört, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, Mieter für die Objekte zu finden, "die zu Leichlingen passen", wie Domscheit betont.

Wobei er da auch gleich beim eigentlichen Problem sei: "Die Filialisten, die für uns interessant wären, gehen alle nicht in Städte wie Leichlingen — die fangen erst bei 50 000 Einwohnern an." Die Bioproduktkette Denree beispielsweise, die zwischenzeitlich einmal Interesse signalisiert habe, sei nicht zuletzt wegen dieser Gegebenheiten dann doch nicht gekommen.

Architekt Frieder J. Heinz, der den Gebäudekomplex im Brückerfeld entwarf, hat noch ein anderes Hindernis ausgemacht. "Die Filialisten heutzutage sind so auf ihr Baukastensystem mit Regalen, Gängen und Anlieferung fixiert, dass sie in keinster Weise etwas daran für einen Standort ändern", sagt der Solinger Bauexperte: "Entweder also, die Logistik passt perfekt oder das Objekt wird fallengelassen. Dazwischen gibt es nichts."

Dass es mit KiK nun auch noch ein weiterer Billiganbieter in die Leichlinger Innenstadt geschafft hat, ist für Domscheit ganz gewiss kein Grund zur Freude.

Der Immobilienprofi, dem es immerhin gelungen ist, die Frauenarztpraxis von Susanne Moschiri-Bischof und das Spezialitätengeschäft Mallorca-Delikatessen in seinem Gebäudekomplex anzusiedeln, hätte gern weitere hochwertige Mieter — er selbst sucht vorerst also weiter.

Und solange bietet er auch noch kostenfreien Parkraum an. Denn der einstige Postparkplatz hinter dem Haus ist inzwischen und — solange sich noch kein Mieter gefunden hat, erst einmal für die Allgemeinheit nutzbar. "Den halten wir im Augenblick gewissermaßen für die Stadt mit vor", sagt Domscheit. Und mehr noch: Dadurch, dass auch die Tore geöffnet worden seien, habe man den Fußgängern noch eine Abkürzung ins Brückerfeld geschaffen.

Das bleibt zumindest so lange noch ein positiver Effekt, wie das Lokal leer steht.