Leichlingen Keller überflutet - Anwohner verärgert

Leichlingen · Weil ihre Geschäfte und Keller bei starkem Regen immer wieder unter Wasser stehen, sind die Anwohner des Brückerfelds verärgert. Sie fordern die Stadt zum Handeln auf. Der Abwasserbetrieb will nach einer Lösung suchen.

 Bis zu 1,50 Meter hoch stand das Wasser in diesem Keller. Die Aufräumarbeiten liefen Donnerstagmorgen auf Hochtouren.

Bis zu 1,50 Meter hoch stand das Wasser in diesem Keller. Die Aufräumarbeiten liefen Donnerstagmorgen auf Hochtouren.

Foto: uwe Miserius

Die Sonne scheint. Das Thermometer zeigt 27 Grad. Der Geschäftsbetrieb im Brückerfeld läuft. Dass am Mittwochabend der Fußgängerbereich des Brückerfelds und die anliegenden Straßen teils 30 Zentimeter unter Wasser standen, lässt sich nur noch erahnen. Der Eingangsbereich des Sportgeschäfts Richter ist noch ein bisschen feucht. Auch bei Engel & Völkers nebenan wird noch gewischt.

 Der starke Regen setzte das Brückerfeld unter Wasser.

Der starke Regen setzte das Brückerfeld unter Wasser.

Foto: Kiesewalter

Der starke Regen am Mittwochabend hat in Leichlingen deutliche Spuren hinterlassen. Bis in die Nacht pumpten 64 Feuerwehrleute die Keller leer. Auch Donnerstagmorgen liefen die Aufräumarbeiten der Geschäftsleute noch auf Hochtouren.

Besonders schlimm traf es die Mieter und Eigentümer der Gebäude Im Brückerfeld 17 und 17a. Hier stand ein Wäsche-Trockenkeller rund 1,50 Meter unter Wasser. Überall an den Wänden kleben Dreck und Schlammreste. "Das Wasser hat sogar die Scheibe zerdrückt", berichtet Hausmeister Dieter Herber und deutet auf ein kaputtes Fenster. "Um in den Keller zu gelangen, musste die Feuerwehr die Scheibe komplett einschlagen." Auch der Heizkeller habe unter Wasser gestanden. Wie hoch der Schaden ist, sei noch unklar.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Geschäfte und Keller im Brückerfeld unter Wasser stehen. Das letzte Mal traf es die Bewohner und Geschäftsleute im Jahr 2011. "Da stand das Wasser nach einem Starkregen hier im Trockenraum sogar bis unter die Decke", berichtet Dieter Herber.

Auch der Obstladen Appenrodt ist von der Überflutung betroffen: "Bei mir im Laden stand das Wasser mehrere Zentimeter hoch", berichtet Inhaberin Britta Appenrodt. "Das Wasser kam plötzlich von der Brückenstraße und der Bahnhofstraße runtergelaufen", berichtet die 52-Jährige. Autos seien durchgefahren. "Plötzlich stand alles unter Wasser."

Auch die angrenzenden Geschäfte — der Friseursalon "Schnipp Schnapp", das "Atlas"-Reisebüro und das Sonnenstudio "Sunpoint" waren von dem starken Regen betroffen. "Bei mir im Laden stand das Wasser bis unter die Waschbecken", berichtet Nicole Pitiakoudis, Inhaberin des Friseursalons.

Doch warum kommt es Im Brückerfeld immer wieder zu großflächigen Überflutungen? "Weil es der tiefste Punkt in Leichlingen ist", beantwortet Lars Helmerichs, Leiter des städtischen Abwasserbetriebs, diese Frage. Das Wasser komme von der Brücken- und Bahnhofstraße gelaufen, zur Wupper hin könne es nicht abfließen. "Die Geschäfte haben ebenerdige Zugänge", sagt Helmerichs. Durch die Lichtschächte habe das Wasser leichtes Spiel. Auch der große Stauraumkanal an der Neukirchener Straße sei am Mittwochabend binnen einer halben Stunde vollgelaufen. Bei solch einer Wassermenge sei der Kanal irgendwann überlastet.

Patrizia Lützenich und ihr Lebensgefährte Dimitrios Tolidis sind verärgert. "Uns ist schon mehrfach der Keller vollgelaufen, eine Truhe und diverse Elektrogeräte sind bei vergangenen Hochwassern kaputt gegangen", erzählt Lützenich, die schon seit über 20 Jahren in dem Gebäude wohnt. "Jetzt reicht's. Die Stadt soll endlich etwas unternehmen", fordert die Mieterin.

Der städtische Abwasserbetrieb habe bereits in der Vergangenheit weitere Sinkkästen installiert und die Schachtabdeckungen mit zusätzlichen Löchern versehen, berichtet Lars Helmerichs.

Er kündigte an, zeitnah zu untersuchen, ob man das Wasser gegebenenfalls oberflächlich ableiten könne, damit es in Zukunft nicht zu weiteren Überflutungen im Brückerfeld komme. "Das ist allerdings schwierig und geht nicht von heute auf morgen", betont der Leiter des Abwasserbetriebs.

(RP)
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