Standartenweihung in St. Johannes Baptist und St. Heinrich Gottesdienst op Kölsch

Leichlingen · KG Blütenstädter laden zur konfessionsübergreifenden Feier ein – samt einer Standartensegnung mit extra viel Weihwasser.

 Pfarrer Michael Eichinger legte bei der Standartensegung während des Gottesdiensts für Karnevalisten noch ein Schippchen Weihwasser drauf. „Je mehr Wasser wir jetzt verbrauchen, desto weniger kommt am Blütensamstag von oben“, erläuterte er schmunzelnd.

Pfarrer Michael Eichinger legte bei der Standartensegung während des Gottesdiensts für Karnevalisten noch ein Schippchen Weihwasser drauf. „Je mehr Wasser wir jetzt verbrauchen, desto weniger kommt am Blütensamstag von oben“, erläuterte er schmunzelnd.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Sämtliche Karnevalisten und Freunde, die sich am Freitag zum Karnevalsgottesdienst in der katholischen Kirche St. Johannes Baptist und St. Heinrich versammelt hatten, mussten laut lachen. Gerade eben hatte Pfarrer Michael Eichinger belustigt verkündet: „Jemand hat die Predigt gestohlen“ und war mit wehendem Gewand davongeeilt. Natürlich war das Werk nicht verschwunden, sondern fand sich umgehend wieder, um unmittelbar danach von Pfarrer und mit Bernd Sielemann, Konrektor der KGS Kirchstraße, abwechselnd verlesen zu werden – wohl nichts hätte besser zum Motto „Fastelovend en Leichlingen es himmlisch jeck“ gepasst.

„Karneval ist Freude, Freude ist Sinn des Lebens“, hatte der Geistliche die Zeremonie zuvor eingeleitet. Auf Initiative der KG Blütenstädter – und maßgeblich vorbereitet durch Vorstandsmitglied Ludger Goedejohann – feierten die Jecken zum sechsten Mal einen konfessionsübergreifenden Gottesdienst, bei dem überwiegend auf Kölsch gebetet und gesungen wurde. Für die musikalische Gestaltung sorgte neben der Hofkapelle – eine Gruppe junger Hobbymusiker aus Leichlingen unter Leitung von Bernhard Losacker – auch der Chor „A tempo“ aus Bergisch Gladbach mit Dirigent Werner Etzenbach. Rund 35 Mitwirkende betraten damit echtes Neuland, da zu ihrem Repertoire bislang Rock, Pop und Gospel gehörte, nicht aber Stücke in kölscher Sprache, wie zum Beispiel „Stääne“ (Klüngelköpp) oder „Stammbaum“ (Bläck Fööss).

Im Mittelpunkt der Messe stand die Segnung der Standarte des erst kürzlich gegründeten Karnevalsvereins KG Bergische Bande, der sich selbst als „jung, dynamisch und närrisch“ bezeichnet. Deren wohl prominentestes Mitglied und stellvertretende Vorsitzender ist Maurice Winter, Vorsitzender der CDU und Bürgermeisterkandidat für die Kommunalwahl 2020. Auf der überwiegend in Blau gehaltenen Fahne sind unter anderem der Bergische Löwe mit roter Pappnase und blau-grüner Narrenkappe abgebildet. Der Rand wird durch zwei Fische markiert, die grüne Farbe ist Symbol des Bergischen Landes. Bei der Segnung scherzte Eichinger: „Wir nehmen extra viel Weihwasser. Alles, was wir jetzt an Wasser verbrauchen, kommt am Blütensamstag nicht mehr runter.“

Zuvor traten die Tollitäten an den Altar, um die Fürbitten zu verlesen. Der Leichlinger Kinderprinz Jannik I. und das Prinzenpaar Matthias I. und Ann-Kathrin I. erbaten den Segen ebenso wie Michael Pölcher, der Vizepräsident des Dachverbandes „Vereinigung Leichlinger Karneval“ (VLK) und Karl-Josef Conrads, Präsident der Blütenstädter und Initiator der Messe.

Dem Vorsitzenden Stefan Clemen, der seit nunmehr 23 Jahren im Amt und somit zugleich dienstältester Vorsitzender der Leichlinger Karnevalsvereine ist, blieb es überlassen, das Schlusswort des besonderen Gottesdienstes zu sprechen und dem Pfarrer den Gesellschaftsorden zu überreichen.

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