Leichlingen Kanalarbeiter Müller bis Aschermittwoch arbeitslos

Leichlingen · Bürgermeister Ernst Müller musste gestern im Zelt auf der Postwiese kapitulieren. Trotz Gegenwehr hatte er gegen das weibliche Dreigestirn keine Chance und musste den Rathausschlüssel aushändigen. Da half ihm auch nicht, dass er als Kanalarbeiter gewappnet in den närrischen Ring stieg.

Gemeinsame Sache machten das Leichlinger Damendreigestirn Prinz Gila I., Bauer Carmen und Jungfrau Mia mit Kinderprinz Marco I. und Prinzessin Saskia I., als es darum ging, den Rathausschlüssel zu erobern.

Gemeinsame Sache machten das Leichlinger Damendreigestirn Prinz Gila I., Bauer Carmen und Jungfrau Mia mit Kinderprinz Marco I. und Prinzessin Saskia I., als es darum ging, den Rathausschlüssel zu erobern.

Foto: Peter Thönes

Bürgermeister Ernst Müller wollte sich gestern an Weiberfastnacht im Zelt auf der Postwiese unter den jecken Besuchern verstecken. Er hoffte wohl, dem weiblichen Dreigestirn zu entkommen und somit auch den Rathausschlüssel nicht übergeben zu müssen. Doch Müller, der als Kanal-Bauarbeiter mit Helm, gelber Wetterjacke und Spaten erschienen war, hatte keine Chance.

Der Stadt-Chef wurde von Prinz Gila I., Bauer Carmen und Jungfrau Mia gesichtet und umgehend auf die Bühne gebeten. Müller wehrte sich verzweifelt: "Ich habe keine Zeit, ich muss mich um die Maulwürfe im Stadtpark kümmern." Außerdem habe er den Rathausschlüssel auch nicht dabei. Doch das half ihm alles nichts. Unter sanftem Druck musste er den Schlüssel rausrücken.

"Feiern bis Dienstag durch"

Seit gestern zwölf Uhr ist die Stadt nun in Narrenhand. Bis Aschermittwoch verbannte ihn das weibliche Dreigestirn in den Skulpturenpark. Aber ein Trost bleibt Ernst Müller. Ab Aschermittwoch wird er die Stadt wieder in gewohnter Art und Weise leiten.

Trotz des schlechten Wetters waren viele Narren bis 11.11 Uhr ins Festzelt geströmt. "Wir feiern jetzt bis Karnevals-Dienstag durch", war der allgemeine Tenor einer Frauengruppe, die sich mit ein paar Gläschen Sekt stärkte. Und zu Beginn des Karnevals in der Blütenstadt wurde ihnen direkt auch einiges geboten. Neben dem Auftritt des Dreigestirns und der Schlüsselübergabe durch den Bürgermeister gehörte sicherlich die Darbietung des Kinderprinzenpaares (Marco I. und Saskia I.) zu den Höhepunkten. Viel umjubelt wurde der Prinz, der sich einiges von Michael Jackson abgeschaut hatte und einen perfekten Moon-Walk bot. Saskia I. überzeugte mit einem akrobatischen Tanz.

Gekonnt führte Michael Pölcher durch das Programm, in dem natürlich die Musik nicht fehlen durfte. Dafür sorgten der Kölsche Harry, die Gruppe Kärnseife, die Original Coelsche Knappen und Joker Colonia.

Was ist eine Veranstaltung an Weiberfastnacht ohne Tanz? Natürlich nichts. Das Tanzcorps Echte Fründe aus Köln-Flittard spielte den Eisbrecher. Die Dürscheider Mehlsäcke standen dem Corps aus der Domstadt in nichts nach. Dem allem setzte das Tanzcorps TSV Rhein-Wupper, das das Dreigestirn begleitete, noch ein Sahnehäubchen auf.

Nach dem offiziellen Teil wollte noch keiner der Besucher den Heimweg antreten. Party Time war angesagt. Das war die richtige Einstimmung auf die kommenden närrischen Tage, an denen auch in der Blütenstadt Kostüme und Pappnasen das Bild auf den Straßen bestimmen werden.

(RP)
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