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Leichlingen Kampf um Rathaus-Parkplätze

Leichlingen · Der Parkdruck in der Leichlinger City wird immer größer: Nachdem die Plätze neben dem ehemaligen Kaufpark sowie dem Hochhaus Am Büscherhof für die Allgemeinheit gesperrt worden sind, quillt der Rathaus-Parkplatz über. Die Stadt sagt, jetzt müsse sie dort reagieren.

 Viele Jahre lang waren es die Rathaus-Mitarbeiter gewohnt, frühmorgens vor ihrem Arbeitsgebäude parken zu können. Nach dem Kaufparkwegzug hat sich der Druck kräftig erhöht.

Viele Jahre lang waren es die Rathaus-Mitarbeiter gewohnt, frühmorgens vor ihrem Arbeitsgebäude parken zu können. Nach dem Kaufparkwegzug hat sich der Druck kräftig erhöht.

Foto: Miserius (Archiv)

Ein ganz normaler Donnerstag in Leichlingen: Reformationstag und Allerheiligen sind vorbei, die ersten Mitarbeiter der Stadtverwaltung versuchen am frühen Morgen, einen Parkplatz vor dem Rathaus zu bekommen - und scheitern. So wie ihnen geht es später auch anderen Bediensteten - und auch viele Besucher, die ins Bürgerbüro, zur Bücherei oder anderen Dienststellen wollen, schauen parkplatzmäßig in die Röhre.

Kaum zu glauben, aber wahr: Der Wegzug des Kaufpark-Supermarktes an die Leichlinger Peripherie hat den Parkdruck in der Innenstadt nicht etwa verringert, sondern deutlich erhöht. Jetzt sind es nicht mehr die Menschen, die für eine halbe Stunde einen Platz suchen, während sie ihre Einkäufe erledigen, sondern die Dauerparker, die zum Problem werden. Denn die Wohngesellschaften rund ums Rathaus haben mittlerweile nach und nach ihre Parkplätze abgesperrt und vermieten sie.

Den Anfang machte laut Stadt das Unternehmen Kiefer mit dem Parkplatz hinter dem Hochhaus, dann zogen "Pässler, Sundermann und Partner" auf den ehemaligen Kaufpark-Plätzen nach - und sogar für die Lessingstraße soll es angeblich schon ähnliche Pläne geben.

Den Effekt bekommt im Augenblick vor allem der Rathaus-Parkplatz zu spüren: Seine rund 80 Plätze sind meist voll belegt, zwei Drittel davon mit Dauerparkern.

Dabei war das Angebot bisher schon eingeschränkt: Zwei Parkplätze sind für städtische Außendienst-Fahrzeuge reserviert, weitere für die Polizei, das Sozialamt im Außendienst - und ein Platz ist für Hochzeitspaare gedacht, die im Standesamt ihren Trauungs-Termin wahrnehmen. Die Parkreihe zur Neukirchener Straße hin ist die einzige, die für Rathaus-Besucher Chancen bietet, weil sie nur zwei Stunden mit Parkscheibe genutzt werden darf und für entsprechend Fluktuation sorgt.

Städtische Bedienstete, die keinen Parkplatz mehr in der Nähe ihres Arbeitsplatzes finden? Für die Leichlinger Stadtverwaltung ist dies nun endgültig ein Grund zum Handeln. Entsprechend bestätigte das Büro Bürgermeister gestern auch eine Anfrage unserer Redaktion, man prüfe, wie die Parkraum-Verteilung vor dem Verwaltungsgebäude geändert werden könne. "In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, gute Fachkräfte zu finden und auch langfristig zu halten, gewinnt der Parkplatz in Arbeitsplatznähe eine immer größere Bedeutung", betont Stadt-Sprecherin Ute Gerhards.

Zugleich müsse man darauf achten, auch ein entsprechendes Parkplatz-Angebot für die Bürger bereitzustellen, die Behördengänge erledigen müssen. Der Rathaus-Parkplatz als Ausweichstelle für Dauerparker - das soll auf keinen Fall Normalität werden.

Über mögliche Varianten oder Ergebnisse will man im Rathaus zurzeit noch nicht reden. Die Prüfung befindet sich gerade erst in der Anfangsphase, hieß es gestern. Es sei auch durchaus möglich, dass die Politik noch ein Wort mitreden müsse. So viel steht jedoch schon fest: An den beiden Behinderten-Parkplätzen unmittelbar vor der Rathaus-Treppe soll nicht gerüttelt werden.

(RP)
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