Dabei trafen rund 25 Kinder und Jugendliche auf Bürgermeister- und Ratskandidaten fast aller Parteien und hatten jeweils drei Minuten Zeit, ihre Gesprächspartner zu deren politischen Zielen und Vorstellungen zu befragen. "Ich bin wirklich überrascht, welche Fragen hier gestellt werden", bekannte Martin Steinhäuser, Ratskandidat der Bürgerliste Witzhelden-Leichlingen (BWL). "Die Jugendlichen lassen sich nicht mit ausweichenden Floskeln abfertigen. Wenn ihre Fragen nicht beantwortet sind, haken sie hartnäckig nach", bestätigte BWL-Kollege Franz Jung.

Als Erstwähler, die am 25. Mai Premiere an der Wahlurne haben werden, waren Anika, Janina und Linda beim Fragenmarathon dabei. Sie wollten unter anderem von Rainer Hüttebräucker, der sich als CDU-Kandidat um den Verwaltungschefposten bewirbt, wissen, was er vom geplanten Bau der Windkraftanlagen nahe Witzhelden hält. Auch zum Bau eines Einkaufszentrum in Leichlingens Mitte musste er sich klar positionieren.

Die 14jährige Pauline erfuhr von dem Grünen-Bürgermeisterkandidat Jürgen Langenbucher, dass er mit einer klaren Strategie vor allem einen roten Faden in die Politik bekommen wolle, damit das Hin und Her bei jeder neuen Entscheidung, beispielsweise zu Neubaugebieten, aufhöre. Grischa Bischoff von Die Linke wiederum informierte Paula darüber, dass er als Bürgermeister in Leichlingen eine Gesamtschule etablieren wolle.

Die Kinder und Jugendlichen hatten sich auf das erste Speed-Debating gut vorbereitet. "Wir haben uns vorher alle zusammen Fragen an die Stadtrats- und Bürgermeister-Kandidaten überlegt und aufgeschrieben", erklärte JuPa-Sprecher Moritz Raykowski. "Wen wir nicht wählen, wissen wir jetzt zumindest," erklärten die Erstwählerinnen Anika, Janina und Linda nach der Veranstaltung, ohne ihre Favoriten zu verraten.

Wo sie ihr Kreuz am 25. Mai machen werden, ist im Moment noch offen. "Über die, die für uns überhaupt infrage kommen, werden wir uns jetzt weiter informieren und im Internet recherchieren."