Investor will in Dierath bauen Stadt zögert in Sachen Klimasiedlung

Leichlingen · Die Firma KPP will acht Häuser errichten, die neuesten Standards zur Energieeinsparung genügen. Doch die Verwaltung zögert.

 Auf einem Teil dieses Ackers in Dierath soll die Klimaschutzsiedlung entstehen.

Auf einem Teil dieses Ackers in Dierath soll die Klimaschutzsiedlung entstehen.

Foto: Christiane Bours

Noch liegt der Acker unberührt da und gibt den Blick auf  Wiesen und Wälder frei. Wenn es nach André Kleinpoppen geht, dann soll hier bald eine Klimaschutzsiedlung entstehen. Acht Einfamilienhäuser, die mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen, sollen in Dierath entstehen. Doch bis es soweit ist, wird es noch eine Weile dauern. Wie lange, das hängt auch von den politischen Gremien der Stadt ab. „Am 6. Mai wird die Vorlage erstmals im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung diskutiert“, sagt Kleinpoppen.

Was ist geplant? Die Firma KPP Kleinpoppen-Projekte möchte in Dierath auf einer Fläche von rund 6600 Quadratmetern acht eingeschossige Einfamilienhäuser errichten. Diese würden sich in die bereits bestehende Wohnbebauung einfügen. Diese Häuser sollen besonders energiesparend sein. Das bedeutet: Alle Gebäude werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein. Außerdem wird Erdwärme genutzt. Alle Häuser werden den Wärmedämmstandard KfW 40 plus haben. Niederschlagswasser wird zur Gartenbewässerung und Toilettenspülung genutzt. Zudem sollen eine Sträuobstwiese und eine Wildblumenwiese angelegt werden. Optional kann auch ein Garten in gemeinschaftlicher Nutzung entstehen. Erschlossen werden die Häuser von einer Privatstraße, die 4,50 Meter breit sein soll.

Das Gelände ist laut gültigem Flächennutzungsplan für eine Wohnungsbebauung vorgesehen. Für die Bebauung müsste allerdings der Bebauungsplan geändert werden. Mit dem jetzigen Inhaber des Grundstücks ist sich André Kleinpoppen bereits handelseinig, der Kaufvertrag soll in den nächsten Wochen unterschrieben werden.

Dennoch betont Kleinpoppen, dass man erst am Anfang des Projekts stehe. „Wir sind auf die Politik angewiesen und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit.“ In den vergangenen Monaten habe es Gespräche mit allen Parteien gegeben, um das Projekt vorzustellen. Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen, eine Klimaschutzsiedlung könnten sich alle gut vorstellen.

Dass es trotzdem noch viele Jahre dauern kann, bis die Häuser stehen, liegt an der Vorlage, die der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung diskutieren wird. Darin geht es um die Änderung des Bebauungsplans für Dierath, die für alle weiteren Schritte Grundlage ist. In ihrer Beschlussempfehlung schreibt die Verwaltung, dass sie die Errichtung einer Klimaschutzsiedlung „grundsätzlich begrüßt“. Der Antrag soll trotzdem nicht weiter verfolgt werden.

  So soll die Klimaschutzsiedlung aussehen: Haus 1 grenzt an die Straße, die Häuser 2 bis 3 und 8 fügen sich an die bestehende Bebauung an.

 So soll die Klimaschutzsiedlung aussehen: Haus 1 grenzt an die Straße, die Häuser 2 bis 3 und 8 fügen sich an die bestehende Bebauung an.

Foto: KPP

Dafür nennt die Verwaltung zwei Gründe: Zum einen sei das bestehende Arbeitsprogramm der Verwaltung bereits äußerst umfangreich, so dass eine zeitnahe Abwicklung nicht garantiert werden kann. Aktuell würden bereits Bebauungsplanverfahren für circa 170 Wohneinheiten bearbeitet, hinzu kämen Baugenehmigungsverfahren für rund 150 Wohneinheiten. Zum anderen geht es um eine juristische Frage. Geht es nach Kleinpoppen, wären die späteren Grundstückseigentümer die Ansprechpartner der Verwaltung, um die vereinbarten Baumaßnahmen auch durchzusetzen. Es gäbe also viele Ansprechpartner, nicht nur einen.

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