Leichlingen Investor fürs Gehrke-Gelände

Leichlingen · Der Gehrke-Haus-Verein hat offenbar eine Firma gefunden, die das Gelände des ehemaligen Altenzentrums erwerben und so bebauen will, dass auch Politik und Stadtverwaltung Leichlingen damit leben können.

Dr. Kurt Schmitz wirkte gestern im Telefongespräch mit unserer Zeitung recht zuversichtlich. "Ich denke, dass wir jetzt für das Gehrke-Haus-Gelände einen Investor gefunden haben, mit dem auch die Stadt einverstanden ist", sagte der Kirchmeister der Evangelischen Kirchengemeinde, der gleichzeitig Vorsitzender des Vereins "Evangelisches Altenheim Gehrke-Haus" ist. Laut Schmitz handelt es sich um die Firma Zapf aus Bayreuth, die eine große Niederlassung in Ratingen betreibt.

Häuserzahl nach unten korrigiert

Seit rund anderthalb Jahren steht das Gehrke-Haus am Hüschelrath bereits leer. Dass das Gebäude abgerissen und das Areal verkauft werden sollen, ist schon lange klar. Über die zukünftige Gestaltung des Geländes hatte aber bislang keine Einigung erzielt werden können. Ein Interessent wollte dort Doppelhäuser errichten lassen, ein anderer Einfamilienhäuser. Die Zahl der geplanten Gebäude war — nicht zuletzt auf Wunsch der Politik — im Laufe der Zeit immer weiter nach unten korrigiert worden. "Vor rund drei Jahren hatte sich der Bauausschuss erstmals mit dem Thema befasst. Damals hatte es zunächst geheißen, dass bis zu 30 Häuser in Ordnung seien", erinnerte sich Schmitz. Dann hätten es nur noch 22 Häuser sein sollen; jetzt gehe es um 17. Dabei soll es sich fast nur um Einfamilienhäuser handeln.

Durch die Reduzierung der Gebäudezahl dürfte auch der Erlös für die evangelische Kirchengemeinde sinken. Der soll in eine diakonische Stiftung fließen, mit der vor allem ältere und bedürftige Menschen in Leichlingen unterstützt werden sollen. Für diese Stiftung wünsche man sich natürlich einen möglichst hohen Ertrag, sagte Schmitz. Immerhin: Er rechnet damit, dass mit dem Verkauf des Gehrke-Haus-Geländes rund 1,1 Millionen Euro erzielt werden können.

B-Plan muss rechtskräftig werden

Selbst wenn sich die politischen Gremien und die Stadt Leichlingen mit dem Bayreuther Investor und dessen Plänen anfreunden können, werden wohl noch mehrere Monate, vielleicht sogar ein Jahr ins Land gehen, ehe an dem früheren Altenheim die Abrissbirne kreist und mit dem Bau der Wohnhäuser begonnen werden kann. Denn zunächst muss der Bebauungsplan rechtsgültig werden.

Das Gehrke-Haus auf dem Hüschelrath war im Jahr 1971 fertiggestellt worden. Bis August 2006 hatten dort rund 100 ältere Menschen ihr Zuhause. Weil eine Sanierung des Gebäudes zu aufwändig und zu teuer gewesen wäre, war am Hasensprung für rund acht Millionen Euro ein neues Diakonie-Zentrum gebaut worden.

(RP)
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