Infrastrukturausschuss gibt grünes Licht Startschuss für die Mobilität der Zukunft

Leichlingen · Die Politiker des Infrastrukturausschusses haben sich für die Ausschreibung eines Mobilitätskonzeptes entschieden, um den Verkehr unter Mithilfe der Bürger nachhaltig zu verändern.

 Bekommen Fahrräder in Leichlingen zukünftig mehr Raum auf der Straße? Darüber wird das neue Mobilitätskonzept entscheiden, das Verwaltung, Politik und Bürger gemeinsam erarbeiten sollen.

Bekommen Fahrräder in Leichlingen zukünftig mehr Raum auf der Straße? Darüber wird das neue Mobilitätskonzept entscheiden, das Verwaltung, Politik und Bürger gemeinsam erarbeiten sollen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Einstimmig haben die Mitglieder des Infrastrukturausschusses (IVB) am Donnerstag die Ausschreibung eines Mobilitätskonzeptes beschlossen. Innerhalb eines Jahres soll nun ein Ingenieurbüro gefunden werden, das in der Folge gemeinsam mit der Verwaltung, der Politik und den ausdrücklich erwünschten Ideen der Bürgern Leichlingens Mobilität der Zukunft gestalten soll.

Seit 2018 hat die Stadt eine Mobilitätsmanagerin, die extra für solche integrierten Mobilitätskonzepte ausgebildet wurde: Larissa Justen vom Stadtplanungsamt. Bei ihr laufen alle Fäden zusammen. Sie wird in Folge der Ausschreibung ein Projektteam zusammenstellen, das sich aus Vertretern der an der Mobilität beteiligten Ämter zusammensetzt, und es fortan koordinieren.

Orientierung soll das bereits erarbeitete Konzept des Rheinisch-Bergischen Kreises geben: „Da wurde gute Vorarbeit geleistet. Es bietet sich an, dort aufzusatteln. Mobilität ist auch gemeinsam mit den benachbarten Kommunen zu denken“, empfiehlt der zur Sitzung eingeladene Sven Brückner vom Zukunftsnetz Mobilität NRW, das Kommunen bei der nachhaltigen Mobilitätsentwicklung hilft. Er macht deutlich, was ein solches Konzept bedeutet: „Eine dauerhafte Verankerung der ganzheitlichen Betrachtung von Mobilität in der Verwaltung.“ Bei der zum Beispiel verstärkt auf Fahrräder gesetzt werde. Oder wie Justen es erklärte, ein Handlungsleitfaden für einzelne Maßnahmen.

Einige Mitglieder des IVB offenbarten in der anschließenden Diskussion über Bustakte in Witzhelden oder einzelne sanierungsbedürftige Straßen, dass sie den vorangegangenen Erklärungen nicht hatten ganz folgen können. Und auch die Fachbereichsleiterin Bauen und Wohnen, Andrea Murauer, wies darauf hin, dass viele der im Vorfeld in den Anlagen durch die Fraktionen formulierten, kleinteiligen Ideen zu früh kämen: „Wir stehen ganz am Anfang des Prozesses.“

Irgendwann platzte es aus Lothar Esser (FDP) heraus: „Wir müssen definieren, wo wir in den nächsten 15 Jahren hinwollen mit der Mobilität und dann Maßnahmen entwickeln und nicht umgekehrt.“ Bürgermeister Frank Steffes (SPD) pflichtete bei: „Richtig. Und wir müssen eine ganze Menge Zielkonflikte auf dem Weg dorthin ertragen. Die Straßen haben eine Gesamtbreite, einen Raum, der nicht erweiterbar ist.“ Es gehe nicht darum, dass die Menschen schneller durch Leichlingen kommen, sagte Steffes, sondern welches Verkehrsmittel zukünftig priorisiert werde, um den – wie Esser es forderte – „Individualverkehr zu reduzieren“. Esser fügte an: „Die Menschen werden nicht jubeln.“

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