Mit Terminen, 3G-Regeln und FFP2-Maskenpflicht Blutspenden bleibt trotz Corona sicher

Leichlingen · Die Bereitschaft, zu Corona- und Flutzeiten Blut zu spenden, reicht vielerorts derzeit nicht aus, um die Versorgung sicherzustellen. In Leichlingen ist die Bilanz bislang gut.

 Die Leichlingerin Brigitte Wolf lässt sich durch die Corona-Pandemie nicht vom Blutspenden abhalten. Über 75 Mal war sie schon dabei.

Die Leichlingerin Brigitte Wolf lässt sich durch die Corona-Pandemie nicht vom Blutspenden abhalten. Über 75 Mal war sie schon dabei.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Corona hinterlässt seine Spuren überall – auch beim Blutspenden. Gerade erst verkündete der Blutspendedienst West unter dem Dach des Deutschen Roten Kreuz (DRK): „Die Versorgungslage mit Blutpräparaten ist angespannt. Jetzt in der vierten Coronawelle ist das Spendeaufkommen um bis zu 20 Prozent eingebrochen.“ Auch in Leichlingen mussten sich die Haupt- und Ehrenamtler beim DRK mehrfach auf die neue Situation ein- und umstellen. Insgesamt aber sieht die Spendenbereitschaft hier vergleichsweise gut aus - auch wegen der Sicherheitsmaßnahmen.

„Die Zeit um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel sind wichtige Wochen mit Blick auf die Patientenversorgung durch die Blutspendedienste“, betont das DRK. Zum einen schaue man über die Feiertage genau auf die Versorgung mit Thrombozyten, die besonders in der Krebstherapie benötigt würden und nur wenige Tage haltbar seien. Zum anderen brauche man für die Versorgung mit den roten Blutkörperchen genügend Präparate. „Die Anzahl der Blutpräparate in den Lagern liegt aber weit unter dem erforderlichen Bestand. Infolgedessen können die Bedarfe der Kliniken für die Patienten jetzt schon nicht mehr vollumfänglich bedient werden“, rief der DRK-Blutspendedienst West jüngst zum Blutspenden auf, um über die Feiertage und den Jahreswechsel in eine sichere Versorgungssituation zu kommen.     

Während die Spendenbereitschaft in der Corona-Pandemie insgesamt durch ein stetiges Auf und Ab gekennzeichnet und in vielen betroffenen Orten zusätzlich durch die Flutkatastrophe im Juli massiv eingebrochen war, sind die Verantwortlichen in Leichlingen aktuell recht zufrieden. Gerade in der vergangenen Woche hatten sich über 80 Menschen zum Blutspenden in der Turnhalle der Grundschule Uferstraße angemeldet. „Das ist für die Stadt ein guter Durchschnitt“, bescheinigte Birgit Baust, Referentin im Blutspendedienst West. In Leichlingen habe man wegen Corona sehr früh ein Terminreservierungssystem für die Spender einführen können, so dass keine lange Warteschlangen entstanden. „Die Blutspender finden diese Termine gut und haben das neue System schnell akzeptiert“, berichtete Baust. Überdies habe sie beobachtet, dass die Spendenbereitschaft in Homeoffice-Zeiten sogar noch einmal angestiegen sei - möglicherweise auch als Abwechslung von der Arbeit daheim. Im Moment sieht sie daher nur den saisonal üblichen Rückgang der Spenderzahlen durch die Erkältungswelle.

Auch die Leichlingerin Brigitte Wolf kommt regelmäßig zum Blutspenden, ließ sich in der vergangenen Woche ebenfalls „anzapfen“. Sie war schon gut 75 Mal dabei, auch ihr Mann und ihre Schwester spenden regelmäßig. „Corona hat uns nicht abgehalten. Wir finden es eine wichtige Aktion, damit Menschen in Notfällen genug Blut zur Verfügung steht“, betonte sie.

Ein Baustein für den Erfolg sind offenbar die Sicherheitsmaßnahmen, die der Blutspendedienst mit Blick auf die anhaltende Corona-Pandemie umsetzt. Neben der Blutspende über Terminreservierung gelten bei allen Terminen die 3G-Regel und die FFP2-Maskenpflicht. Damit gehe man über die behördlichen Anforderungen hinaus, um dem Sicherheitsgefühl der Menschen entgegenzukommen, heißt es beim Dienst. Spender, die keine FFP2-Maske mitbringen, erhalten eine vor Ort. In und über Leichlingen hinaus wird deshalb weiter zum Blutspenden aufgerufen, um die Versorgung zuverlässig sicherstellen zu können.

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