Leichlingen In Leichlingen fehlen 100 Kita-Plätze

Leichlingen · Die Stadt hat ein massives Problem bei der Kinderbetreuung in den Tagesstätten und Offenen Ganztagsschulen (OGS). Die aktuellen Anmeldezahlen zum kommenden Kindergarten- und Schuljahr zeigen, dass insgesamt rund 100 Kinder im Vorschulalter und 40 Schüler ab Sommer keinen Platz bekommen werden. Überdies läuft das neue Kita-Anmeldesystem "Little Birds" offenbar noch nicht rund.

 In Leichlingen gibt es nicht für jedes Kind einen Kita-Platz (Symbolfoto).

In Leichlingen gibt es nicht für jedes Kind einen Kita-Platz (Symbolfoto).

Foto: dpa

In den vergangenen Tagen gab es von Eltern Beschwerden, dass sie über das System keine Informationen über die Zu- oder Absage für einen Kitaplatz bekommen und einzelne Kindergärten die Plätze offenbar schon vergeben haben. "Little Bird gestaltet sich aktuell noch schwierig, da unter anderem die katholische Kita noch nicht angebunden ist", sagt der städtische Bereichsleiter Ingolf Bergerhoff zu dem Problem. Dennoch sei eine Anmeldung über das System wichtig, um einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz geltend machen zu können. Eine Verwaltungsvorlage für den nächsten Jugendhilfeausschuss bestätigt derweil: "Stellt man die vorhandenen Tagesbetreuungsplätze den Einwohnerzahlen gegenüber, so wird deutlich, dass die bereits vorhandenen Kinderbetreuungsplätze in Leichlingen weiterhin nicht ausreichen."

Laut Little Bird fehlen 45 Plätze für Kinder unter drei und 55 Plätze für Kinder über drei Jahren. "Der Bedarf an Plätzen für U3-Kinder ist durch mehr Geburten und Zuzüge stärker gestiegen als angenommen. Das ist eigentlich positiv. Doch damit ist es für uns schwer planbar", nennt Bergerhoff Gründe für die Diskrepanzen. Das Prekäre daran: Die bereits angestoßenen und vom Rat beschlossenen Projekte konnten bislang nicht wie gewünscht umgesetzt werden, weil die Stelle der "Fachberatung Kindertagesstätten" im Rathaus wegen Krankheit aktuell nicht besetzt ist.

Auch die Kapazitäten in der Offenen Ganztagsbetreuung an den örtlichen Grundschulen reichen im nächsten Schuljahr bei weitem nicht aus. Zwischen 2017 und 2019 wird die Zahl der Plätze zwar von 515 auf 595 steigen, dennoch fehlen im nächsten Schuljahr 40. Unklar ist Önder Balkaya vom Landeselternbeirat NRW, nach welchen Kriterien die Auswahl stattfindet. "Wird ein Kriterienkatalog erstellt, soll es nach der Reihenfolge der Anmeldungen gehen oder soll gar das Los entscheiden?", fragt er sich.

"Die Platzvergabe liegt bei den Trägern der OGS in Abstimmung mit der Fachberatung des Jugendamtes", erläutert Jugendamtsleiter Hubert Knops. Dabei werde geschaut, wie hoch der individuelle Bedarf einer Familie sei, beispielsweise, ob beide Elternteile berufstätig seien. Aber auch soziale Komponenten spielten eine wichtige Rolle.

(RP)
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