Leichlingen Illegale Auto-Rennen in der Blütenstadt

Leichlingen · Getunte Autos, laute Musik, Alkohol und Drogen: Wenn es dunkel wird, tummeln sich an der Leichlinger Aral-Tankstelle an der Neukirchener Straße Jugendliche und junge Erwachsene. Das ist schon seit Jahren so. Neu ist jedoch, dass die Jugendlichen von dort aus zu illegalen Autorennen durch die Stadt aufbrechen.

 Die Tankstelle an der Neukirchener Straße ist ein Treffpunkt der Jugendszene in Leichlingen. Neuerdings starten von der Stelle aus nachts aber auch illegale Autorennen durch die Stadt, haben Zeugen beobachtet. Die Polizei hat bislang angeblich nichts davon gehört.

Die Tankstelle an der Neukirchener Straße ist ein Treffpunkt der Jugendszene in Leichlingen. Neuerdings starten von der Stelle aus nachts aber auch illegale Autorennen durch die Stadt, haben Zeugen beobachtet. Die Polizei hat bislang angeblich nichts davon gehört.

Foto: Miserius, Uwe

"Die stehen mit ihren Autos an der Tankstelle, fahren Sonne hoch, über Metzholz und die lange Gerade Richtung Oberbüscherhof", berichtet ein Anwohner der Kirchstraße, der namentlich nicht genannt werden möchte. "Ich habe schon häufiger illegale Autorennen mitbekommen, wenn ich abends mit meinem Hund unterwegs war", berichtet der 25-Jährige. "Erst neulich habe ich einen Golf GTI und einen Nissan gesehen."

Sandra Pesch erzählt: "Die stehen da mit zehn Leuten, hören laute Musik, sind nicht unfreundlich." Sie kommt häufig abends auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz im Brückerfeld an der Tankstelle vorbei. "Die treffen sich vor allem zum Wochenende hin", sagt die 27-Jährige. "Aber auch in der Woche, meist abends ab 22 Uhr." Auch Tankstellenpächter André Marc Bamberg weiß, dass seine Tankstelle ein beliebter Treffpunkt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist.

"Als ich die Tankstelle 2004 übernommen habe, haben sich abends rund 150 junge Leute an der Tankstelle getroffen. Nachdem wir eine Sicherheitsfirma eingeschaltet haben, hat sich die Situation deutlich verbessert", erzählt Bamberg. Vor zwei Jahren sei das mit den Treffen dann wieder losgegangen. Von illegalen Autorennen habe er bislang nichts gehört, nur, dass auf dem Tankstellengelände "Drogen umgeschlagen" werden sollen. "Ich bekomme nur mit, was sich bis 22 Uhr abspielt. Was danach passiert, weiß ich nicht. Das möchte ich ehrlich gesagt auch gar nicht wissen", betont der 42-Jährige.

Bamberg sagt aber: "Da stehen junge Erwachsene mit dicken Autos, einer fährt einen Mercedes, der lässt schon Mal den Motor aufheulen." Der Tankstellenpächter hat die Jugendlichen schon häufig angesprochen, sie gebeten, das Tankstellen-Gelände zu verlassen. "Die kommen aber immer wieder", beklagt er. "Polizei und Ordnungsamt müssen etwas tun, ich habe ihnen das Hausrecht erteilt", berichtet er.

Zu dem Thema sagt die Polizei: "Uns ist das Phänomen nicht bekannt." Polizeisprecher Peter Raubuch betont: "Die Leute sollten unbedingt die 110 wählen, damit wir die Chance haben, der Sache nachzugehen."

Stadt-Sprecherin Ute Gerhards: "Das Ordnungsamt macht ab und an Streifen mit der Polizei, es wurden auch Personalien an der Tankstelle aufgenommen. Wir konnten aber keine Verstöße feststellen: weder gegen das Jugendschutz- noch gegen das Betäubungsmittelgesetz." Das Hausrecht liege beim Pächter. Das neuerdings illegale Autorennen stattfinden, sei der Stadt erst kürzlich zugetragen worden.

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