Leichlingen "Idealismus" im Sinneswald

Leichlingen · Am Dienstag eröffnet die neue Skulpturenausstellung im SinnesWald. Das Thema ist "Idealismus".

Leichlinger SinnesWald 2012
13 Bilder

Leichlinger SinnesWald 2012

13 Bilder

Bei der Bekanntgabe des Jahresthemas hätte dieses Mal so mancher gestöhnt, verrieten Wicze Braun und Wolfgang Brudes beim ersten Rundgang durch die neue Skulpturenausstellung im SinnesWald, die morgen eröffnet wird. Dabei ist "Idealismus" doch eigentlich geradezu ein Synonym für Künstler. Die lassen sich nicht so leicht entmutigen, wenn sie ein Ziel verfolgen. Ein Beispiel gibt Ellen Loh-Bachmann, die sich vor Jahren in den Kopf gesetzt hat, die Höhle im Steinbruch zu bemalen und zu erhalten — der Feuchtigkeit im Gestein, die alles wieder abwäscht, zum Trotz. Irgendwie hat jeder der 68 Beteiligten seinen persönlichen Zugang zum "Idealismus" gefunden. In ganz vielen Facetten, was Lust macht, sich beim Spaziergang auf die Suche nach neuen Sichtweisen zu begeben.

Vorbildfiguren

"Wo ist er den überhaupt, der Idealismus?" fragt die Suchende von Anne Bölling-Ahrens, die sich erstmals im SinnesWald beteiligt.

Andere haben ihn schon gefunden, in Vorbildfiguren wie Janusz Korczak, den Winfried Beitz als Holzfigur mit geretteten Kindern unter dem Mantel geschnitzt hat. "Gegen den Strom schwimmen" bedeutet es für Winfried Gille, der einen riesigen Silberfisch in den Steinbruch hängte — entgegen der Bachlauf-Richtung. Ebenso auffällig im Grün ist der riesige pinke "Leerstuhl" im Hang. Einige Arbeiten zeigen politischen Idealismus in kritischer Weise. Eine Stele steht als Grenzpfahl am Eingang und zeigt das Bilddokumente der Geschichte zwischen Kuba und den USA. Philosophisch betrachtet es "Der kleine Prinz" auf einer Kugel mit Zitaten. Märchenhaft sieht es Ulrike Wehner, die "Dracheninseln" mit goldenen Blüten in den Teich gesetzt hat.

Mit Augenzwinkern ging Heiderose Birkenstock-Kotalla daran und baute eine Wippe mit Hebel, an deren Ende ein durchlöcherter Eimer hängt, mit dem Idealisten Wasser schöpfen können. Garantiert der Renner bei Kindern, die neben Schaukel und Murmelbahn noch weitere bewegliche Mitmach-Skulpturen entdecken können.

Gudrun Hausmann hat oben im Berg eine regelrechte "Kunstidylle" im doppelten Sinne geschaffen. Frei nach Martin Luther pflanzte sie voller Idealismus ein Apfelbäumchen und legte ringsum alles mit grünem Teppich aus, inklusive Tisch und Stühle. Neben jeder Arbeit steht ein Schild mit Titel, Name, Adresse und Gedanken des Künstlers darauf.

Die Ausstellung "Idealismus" wird am Sonntag, 6. Mai, um 15 Uhr im SinnesWald eröffnet mit einer Vorführung japanischer Kampfsportler auf den Inseln. Außerdem werden Lose verkauft, zu gewinnen gibt es eine kleine Skulptur, die Winfried Gille gestiftet hat. Parken sollten Besucher möglichst in der Balker Aue, der 10-Minuten-Fußweg ist ausgeschildert. Weitere Informationen:

(mkl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort