Leichlingen Humphrey Bogart als Konzertpate

Leichlingen · Vor der Tür parkt ein amerikanischer Straßenkreuzer, dem soeben Humphrey Bogart entstiegen ist. Geduldig steht der lebensgroße Pappkamerad daneben und lässt sich mit einzelnen Konzertbesuchern ablichten. Die dürfen heute an seiner Stelle über den roten Teppich schreiten, vorbei an Dean Martin und hinein in die Aula am Hammer, wo sie von Marylin Monroe mit verzücktem Augenaufschlag empfangen werden. Über der Bühne schwebt ein Reisefoto der legendären New Yorker Vergnügungsmeile, Geburtsort weltberühmter Musicals und Shows.

 Vor der Tür parkte ein amerikanischer Straßenkreuzer, drinnen gab es die passenden Broadway-Klänge dazu.

Vor der Tür parkte ein amerikanischer Straßenkreuzer, drinnen gab es die passenden Broadway-Klänge dazu.

Foto: uwe miserius

Willkommen auf dem Broadway mit Klängen aus John Kanders "Cabaret", das 1966 in der US-Metropole Premiere feierte. Gesungen von 29 engagierten Frauenstimmen, die ein ganzes Konzertprogramm rund um das Thema "Broadway" strickten und bei der optischen Ausgestaltung des Events reichlich Kreativität bewiesen. Unter der Leitung von Dirigent Eugen Momot entführte der ConTakt Frauenchor 1949 Leichlingen sein Publikum für zwei Stunden aus dem Kleinstadt-Alltag in den Glamour von Bühnen- und Filmwelt. Die Theater-Inschrift auf dem Bühnenbild preist Bernsteins "West Side Story" an und ein Titel daraus gehört selbstverständlich in ein Programm wie dieses: Amerika. Genauso wie Evergreens aus älteren Musicals wie "My fair Lady" (Ich hätt getanzt heut Nacht) oder etwas neueren wie "Cats" (Memory) oder Elton Johns "The Lion King" (Can you feel the love tonight). Ob Schmusiges und Melancholisches, Rhythmus und Schwung, die ConTakt-Sängerinnen waren mit viel Herzblut und Überzeugung dabei. Und sie ließen ihr Publikum schwelgen in bekannten Filmmusiken. Begleitet wurde der Frauenchor zumindest von Jan Weigelt am Klavier, der im Übrigen als Moderator durch den Abend führte. Fast orchestralen Sound gab es, wenn das Eugen Momot Quintett dazu kam. Schlagzeugerin Laura Flanz sorgte für beschwingten Beat, Günther Rink gab tiefe Akzente am Kontrabass. Zwischen die Vokal-Nummern setzte das Quintett passende Instrumentalstücke. Da wurde die Melodiestimme beim Soundtrack zum Film "Whoopee!" an Trompeter und Flügelhornspieler Volker Dellwig übergeben. Gefühlsbetont zelebrierte Saxofonist Roland Kirch unter anderem die Melodie aus "Ocean's Eleven, die im Original von Claude Debussy stammt. Ein blondes Bondgirl in glitzernder Abendrobe zielte mit Schalldämpfer auf das Publikum, bevor es alle Beteiligten mit einem der erfolgreichsten 007-Soundtracks tat: Goldfinger.

(mkl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort