Leverkusen Heute wird der große Baum geschmückt

Leverkusen · In Witzhelden ist das gemeinsame Weihnachtsbaum-Schmücken am heutigen Tag vor dem ersten Advent eine Familien- und Vereinstradition. Christa und Friedhelm Nouvertné basteln den Schmuck, den der VVV an den Baum hängt.

 130 Weihnachtsmänner haben die Witzheldener Christa und Friedhelm Nouvertné für den Baum gebastelt, der heute am Markt in Witzhelden vom Verkehrs- und Verschönerungsverein geschmückt wird.

130 Weihnachtsmänner haben die Witzheldener Christa und Friedhelm Nouvertné für den Baum gebastelt, der heute am Markt in Witzhelden vom Verkehrs- und Verschönerungsverein geschmückt wird.

Foto: Uwe Miserius

Letztens war Mützentag: Da mussten die Männer alle in einer Reihe antreten und bekamen neue Kopfbedeckungen. Zwei Tage später folgten die Schuhe, alle einheitlich schwarz, wie frisch poliert. Nun strahlen die Holzweihnachtsmänner wieder um die Wette, gestern bekamen sie gemeinsam mit Engeln, Sternen, Kerzen und Glocken ein schönes Plätzchen mit Aussicht am Witzheldener Weihnachtsbaum. Den schmückt traditionell der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) heute, am Samstag vor dem ersten Advent, mit den Höhendorfbewohnern auf dem Marktplatz.

Dass er auch in diesem Jahr wieder so viel Schmuck an seinen Zweigen trägt, hat er Christa Nouvertné zu verdanken. Die Witzheldenerin ist seit rund zehn Jahren mit ihrem Mann Friedhelm so etwas wie die inoffizielle Weihnachtsbaumschmuckbeauftragte des Dorfes. "Damals habe ich mich bereiterklärt, für die Dekoration zu sorgen", erinnert sie sich. Gemeinsam hatten einige VVV-Mitstreiter bei näherer Betrachtung des Baumes festgestellt, dass er zwar genug Lichter, aber doch zu wenig Zierrat hatte. Weil sie handwerklich ganz gut drauf sei und auch künstlerisch und gestalterisch einige Ideen habe, stand ihr neues Amt deshalb schnell fest.

Jetzt geht Christa Nouvertné jedes Jahr ab September regelmäßig in ihre Bastelwerkstatt, frischt die alten Figuren auf und ersetzt diejenigen, die die Hängepartie am letzten Weihnachtsbaum nicht überlebt haben. 30 neue Schmuckstücke feiern in diesem Jahr Premiere, insgesamt sind es derzeit rund 100 Teile, alle handgemacht und einzigartig, alle von zwei Seiten bemalt. Auch Friedhelm Nouvertné kommt dabei eine wichtige Aufgabe zu: Er ist der Mann an der Stichsäge. Ganz zu Anfang hatte seine Frau Entwürfe für die unterschiedlichen Figuren und die entsprechenden Dummys dazu gemacht und auf Holz aufgezeichnet.

130 Weihnachtsmänner, Stiefel, Sterne, Kerzen, Engel, Schneemänner und Glocken musste Friedhelm Nouvertné im ersten Jahr aussägen, diesmal waren es immerhin noch 30. Die Künstlerin schleift danach säuberlich die Kanten ab, grundiert die Holzplatten und bemalt sie von jeder Seite. Weil die unterschiedlichen Farben zwischendurch immer trocknen müssen, ist die Geburt jedes einzelnen Unikats sehr zeitaufwendig. Erst wenn nach rund 14 Tagen der Klarlack aufgebracht wird und alle einen stabilen Aufhänger haben, sind sie fertig für den manchmal recht feuchten und windigen Job an der Tanne.

In diesem Jahr hat sich Christa Nouvertné indes entschieden, die Figuren in überwiegend rote und gelbe Farbgewänder zu kleiden. "Der Geschmack ändert sich im Laufe der Zeit, so sieht es schön aus", sagt die Expertin für Weihnachtsbaumdekoration.

(RP)
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