Leichlingen Haus Vorst: erster Ritter-Markt seit 1427

Leichlingen · In den Herbstferien steigt der erste mittelalterliche Markt in Leichlingen nach fast 800 Jahren. Burgherr Marcus Albanus organisiert das Spektakel für Jung und Alt gemeinsam mit den Privatleuten Helga und Martin Müller-Vogt.

 Haus Vorst bietet den idealen Hintergrund für einen wiederbelebten Rittermarkt. Der letzte fand dort im Jahre 1427 statt. In den Herbstferien wird das Spektakel neu aufgelegt.

Haus Vorst bietet den idealen Hintergrund für einen wiederbelebten Rittermarkt. Der letzte fand dort im Jahre 1427 statt. In den Herbstferien wird das Spektakel neu aufgelegt.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Für Freunde des Mittelalters findet in den Herbstferien auf Haus Vorst der erste Rittermarkt seit 1427 statt. "Nach einer Pestepidemie, die das ganze Organisationsteam damals hinwegraffte, wollen wir am 11. und 12. Oktober 2014 einen Neuanfang wagen", kündigt Burgherr Marcus Albanus jetzt gut gelaunt an. "Wir tragen diese Idee schon lange mit uns herum", verrät er.

Doch bislang sei das Vorhaben an den fehlenden Parkplätzen in unmittelbarer Nähe zu Haus Vorst gescheitert. Dafür aber gibt es seit einiger Zeit eine Lösung. Antonius Graf von Mirbach-Harff, dem der Vorster Busch um die Höhenburg gehört, hat eine große Fläche unter den dortigen Hochspannungsmasten einebnen und Wiesen angelegen lassen. "Die dürfen wir für zwei bis drei Veranstaltungen im Jahr nutzen, so dass wir auch das Parkproblem gelöst haben", berichtet Albanus. Die Planungen sind deshalb schon in vollem Gange. Die Organisation haben die Leichlinger Privatleute Helga und Martin Müller-Vogt übernommen. Sie sind beide Freunde des Mittelalters, nähen sich ihre Gewänder selber. Martin Müller-Vogt ist von Beruf Damaszierer, hat früher mittelalterliche Schwerter und Säbel hergestellt. Beide haben in der Vergangenheit auf dem Grünscheider Hof bereits ähnliche Feste auf die Beine gestellt.

Als sie vor drei Jahren auf Haus Vorst heirateten, kam ihnen die Idee, dort einen Rittermarkt zu organisieren und liefen mit der Idee bei den Hausherren offene Türen ein. "Uns war aber wichtig, dass wir hier keine rein kommerzielle Veranstaltung aufziehen, die ausschließlich auf Gewinn ausgerichtet ist, sondern dass wir das Ganze als handgemachten Markt in authentischer Atmosphäre langsam entwickeln", sagt Marcus Albanus. Darauf haben sich die Müller-Vogts eingestellt: "Wir planen im Innenhof und auf dem Außengelände jede Menge Mitmachaktionen. Eine Frau wird zum Beispiel Wolle verarbeiten, filzen und färben. Ein Mann soll Holzbecher herstellen, das können die Besucher dann auch selbst ausprobieren", berichtet Helga Müller-Vogt.

Kinder und Erwachsene dürfen sich im Bogenschießen messen. Musik machen die "Pummel-Elfen", außerdem werden mittelalterliche Tänze aufgeführt. Derzeit sind 15 Aussteller geplant: "Ein Standbesitzer für Lederwaren und einer für Beerenweine hat schon zugesagt, es werden sicher noch mehr", hofft Helga Müller-Vogt. Sie lege Wert darauf, dass es ein breites und gemischtes Angebot gebe, damit für alle Besucher etwas dabei sei. "Wenn das Ritterfest gut angenommen wird, können wir uns vorstellen, dass es künftig regelmäßig stattfindet", prognostiziert Marcus Albanus.

(inbo)
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